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Für eine Menge \( \mathrm{C} \text { sei } \mathcal{P}(\mathrm{C}) \text { die Menge aller Teilmengen von } \mathrm{C} \text { (die Potenzmenge von } \mathrm{C}) . \) Zeigen Sie für zwei Mengen A und B:

a) \( \mathcal{P}(\mathrm{A}) \cap \mathcal{P}(\mathrm{B})=\mathcal{P}(\mathrm{A} \cap \mathrm{B}) \)

b) \( \mathcal{P}(\mathrm{A}) \cup \mathcal{P}(\mathrm{B}) \subseteq \mathcal{P}(\mathrm{A} \cup \mathrm{B}) \)
Wann genau gilt in b) Gleichheit?

Kann ich das mit einem Beispiel verdeutlichen?

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Na ja. Ein Beispiel ist kein Beweis. Aber du kannst  dir bei b) anhand von einem Beispiel erklären, dass für Gleichheit eine der beiden Mengen vollständig in der andern liegen muss.

1 Antwort

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Beachte: Die Elemente X einer Potenzmenge sind Mengen!

zu a)

X ∈ ( P ( A ) ∩ P ( B ) )

[Die Menge X ist genau dann ein Element der Schnittmenge der Potenzmengen von A und B, wenn X sowohl in der Potenzmenge von A als auch in der Potenzmenge von B enthalten ist, also:]

<=> X ∈ P ( A )  ∧ X ∈ P ( B )

[X ist genau dann Element der Potenzmengen von A und B, wenn alle x ∈ X sowohl Elemente von A als auch Elemente von B sind, also:]

<=> ∀x ∈ X   x ∈ A ∧ x ∈ B  

[Genau dann aber sind alle x ∈ X auch Elemente der Schnittmenge von A und B, also:]

<=> ∀ x ∈ X  x ∈ A ∩ B  

[und genau dann ist X auch Element der Potenzmenge der Schnittmenge von A und B, also:]

<=> X ∈ P ( A ∩ B )

q.e.d.

 

zu b)

Behauptung: P ( A) ∪ P ( B ) ⊆ P ( A ∪ B )

Widerspruchsbeweis:

Annahme: P ( A ) ∪ P ( B ) ⊃ P ( A ∪ B )

dann muss es ein T ∈  P ( A ) ∪ P ( B ) geben, das nicht Element der Potenzmenge der Vereinigungsmenge von A und B ist, für das also gilt:

¬ ( T ∈ P ( A ∪ B ) )

Das ist genau dann der Fall, wenn nicht gilt, dass alle Elemente t von T auch Elemente der Vereinigungsmenge von A und B sind, also:],

<=> ¬ ( ∀ t ∈ T  t ∈ ( A ∪ B ) )

Das wiederum ist genau dann der Fall, wenn nicht gilt, dass alle Elemente t von T auch Elemente von A oder Elemente von B sind, also:]

<=>  ¬ ( ∀ t ∈ T  t ∈ A  ∨ t ∈ B )

Genau dann aber gilt auch nicht, dass T ein Element der Potenzmenge von A oder ein Element der Potenzmenge von B ist, also:

<=> ¬ ( T ∈ P ( A ) ∨ T ∈ P ( B ) )

[Daraus ergibt sich nach deMorgan:]

<=>  ¬ ( T ∈ P ( A ) )  ∧ ¬ ( T ∈ P ( B ) )

[und das ist genau dann der Fall, wenn nicht gilt, dass T ein Element aus der Vereinigungsmenge der Potenzmengen von A und B ist, also:]

<=>  ¬ ( T ∈ P ( A ) ∪ P ( B ) )

Aus der Annahme folgt also, dass es ein X ∈  P ( A ) ∪ P ( B ) gibt, für das gilt:  ¬ ( X ∈ P ( A ) ∪ P ( B ) ).  Das ist ein Widerspruch, somit ist die Annahme falsch und ihre logische Negation, nämlich die Behauptung, wahr.

Avatar von 32 k

Zu b)  Warum ist denn die Annahme  P ( A ) ∪ P ( B ) ⊃ P ( A ∪ B )  die logische Negation
der Behauptung  P ( A) ∪ P ( B ) ⊆ P ( A ∪ B )  ?

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