Nein, das darfst Du nicht.
Wie meinst du das? In welchem Sinne genau ist was nicht erlaubt?
Lässt Du Werte auf dem Rand zu, bekommst Du riesige Probleme mit fast allen Sätzen und Beweisen, die auf Umgebungen basieren.
Hast du ein Beispiel?
Sei \(X\) ein metrischer Raum mit Metrik \(d\) und \(x\in X\) ein Punkt darin.
Typischerweise verwendet man doch Umgebungen für "lokale" Eigenschaften der Art: "Für alle noch so kleinen Umgebungen \(U\) von \(x\) gilt: \(E(U)\)", wobei \(E\) eine Aussage(form) über Umgebungen von \(x\) ist mit der Eigenschaft, dass sie schwerer zu erfüllen sind, je kleiner \(U\) ist. Mit letzterem meine ich präzise: Für alle Umgebungen \(U\) und \(V\) von \(x\) mit \(U\subset V\) gilt die Implikation: Wenn \(E(U)\) gilt, dann auch \(E(V)\).
Unter dieser Annahme an E sind äquivalent:
a) Für alle Umgebungen \(U\) von \(x\) gilt: \(E(U)\).
b) Für alle offenen Umgebungen \(U\) von \(x\) gilt: \(E(U)\).
c) Für alle abgeschlossenen Umgebungen \(U\) von \(x\) gilt: \(E(U)\).
d) Für alle \(\varepsilon>0\) gilt \(E(\{y\in X\;|\;d(x,y)<\varepsilon\})\).
e) Für alle \(\varepsilon>0\) gilt \(E(\{y\in X\;|\;d(x,y)\le\varepsilon\})\).
Beispiel: Konvergenz einer Folge \((x_n)_n\in\mathbb{N}\) von Punkten aus \(X\) gegen \(x\) ist äquivalent zu a) bis e) mit
$$E(U):=\exists N\in\mathbb{N}\colon\forall n\ge N\colon x_n\in U\text{.}$$