... aber wir haben gerade die:
Oh je! Ganz im Ernst: ich finde das ziemlich kontraproduktiv vom Lerneffekt her, wenn Euch Schülern das in dieser Form präsentiert wird.
Nehmen wir mal eine berümte 'Formel' $$a^2+b^2 = c^2$$Was besagt das? In Wirklichkeit rein gar nichts!! Erst mit der zusätzlichen Information, dass es sich bei den Variablen \(a\) und \(b\) um die Längen der Katheten und bei \(c\) um die Länge der Hypotenuse des selben rechtwinkligen Dreiecks handelt, erst mit dieser zusätzlichen Information, wird daraus der Satz des Pythagoras.
Was besagt $$a^2 = b^2 + c^2 - 2bc\cos(\alpha)$$zunächst wird vorausgesetzt, dass \(a\), \(b\) und \(c\) die Seitenlängen eines Dreiecks sind und (!) es wird vorausgesetzt, dass der Dreieckswinkel \(\alpha\) der Seite \(a\) gegenüberliegt! In jedem anderen Fall wäre die Formel oben ungültig!
Also besagt die Formel:
das Quadrat einer Dreiecksseite ist genauso groß wie die Summe der Quadrate der beiden anderen minus dem Doppelten des Produkts der beiden anderen, das mit dem Cosinus des Winkels multipliziert wird, der dem ersten Seite gegenüberliegt.
Jetzt die nächste. Was sagt folgendes aus?$$b^2 = a^2 + c^2 - 2ac \cos(\beta)$$es sind wieder die üblichen Benamsungen geneint (s.o.). Und ansonsten ist doch die Aussage:
das Quadrat einer Dreiecksseite ist genauso groß wie die Summe der Quadrate der beiden anderen minus dem Doppelten des Produkts der beiden anderen, das mit dem Cosinus des Winkels multipliziert wird, der dem ersten Seite gegenüberliegt.
Und was bedeutet die dritte Formel: $$c^2 = a^2 + b^2 - 2ab \cos(\gamma)$$Die Aussage ist wieder
das Quadrat einer Dreiecksseite ist genauso groß wie ... usw.
Fällt Dir was auf? Das ist doch alles das selbe! Oder nicht?
Und irgendwann kommst Du in andere Klasse oder in ein anderes Land oder womöglich an die Uni. Und dort werden die Seiten eines Dreiecks mit \(u\), \(v\) und \(y\) bezeichnet. Oder auch mit \(Ben\), \(Bom\) und \(Otto\). Und dann sollst Du den Kosinussatz aufstellen.
Geht das dann nicht mehr, weil keine der drei (auswendig!?) gelernten zutrifft? ... oder vielleicht doch?
Heißer Tipp: lerne keine Formeln auswendig! Lerne Zusammenhänge, Abhängigkeiten, Muster. Man könnte auch sagen: Geschichten aus der Mathematik.
Schau Dir mal einen Beweis an, und versuche den nachzuvollziehen. Formeln alleine sind 'Telefonbuchwissen'. Und sie sind wertlos ohne das 'Dahinter' verstanden zu haben.
Und noch was: Die Frage nach der Formel ist immer die falsche Frage.