Ich bezeichne mit \(\overline{v}\) die Äquivalenzklasse von \(v\), d.h. \(v'\in \overline{v}\Leftrightarrow v'\sim v\Leftrightarrow (v'-v)\in Ker(\varphi)\). Unter Wohldefiniertheit ist hier zu verstehen, dass die Wahl des Repräsentanten keine Rolle spielt, also sei \(\overline{v'}=\overline{v}\)
\(\overline{\varphi}(\overline{v'})=\overline{\varphi}(\overline{v})\Leftrightarrow \varphi(v')=\varphi(v)\Leftrightarrow \varphi(v')-\varphi(v)=0\Leftrightarrow \varphi(v'-v)=0\) und das ist nach Konstruktion eine wahre Aussage.
Als nächstes also Injektivität, seien \(\overline{\varphi}(\overline{v'})=\overline{\varphi}(\overline{v})\):
\(\Rightarrow \, \overline{\varphi}(\overline{v'})-\overline{\varphi}(\overline{v})=0\)
\(\Rightarrow\, \overline{\varphi}(\overline{v'}-\overline{v})=0\)
\(\Rightarrow \, \overline{\varphi}(\overline{v'-v})=0\, \Rightarrow \, \varphi(v'-v)=0\)
\(\Rightarrow \, v'\sim v\, \Rightarrow \overline{v'}=\overline{v}\)
Und zu guter letzt Surjektivität, sei dazu \(w\in Bild(\varphi)\):
\(\Rightarrow \, \exists \, v\in V: \varphi(v)=w\, \Rightarrow \, \overline{\varphi}(\overline{v})=w\)
also existiert zu jedem Element aus Bild(\(\varphi\)) ein Urbild in \({}^{V}/_{Kern(\varphi)}\)