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Aufgabe:

Es seien \( R_{1} \) und \( R_{2} \) Relationen in einer Grundmenge \( S \), das heißt, \( R_{i} \subset S \times S, i=1,2 \). Zeigen oder widerlegen Sie folgende Aussagen:


(a) Sind \( R_{1} \) und \( R_{2} \) symmetrisch, dann ist auch \( R_{1} \cup R_{2} \) symmetrisch.


(b) Ist \( R_{1} \) reflexiv und \( R_{2} \) eine beliebige Relation, dann ist \( R_{1} \cup R_{2} \) reflexiv.


(c) Sind \( R_{1} \) und \( R_{2} \) antisymmetrisch, dann ist auch \( R_{1} \cup R_{2} \) antisymmetrisch.

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(a) Sind \( R_{1} \) und \( R_{2} \) symmetrisch, dann ist auch \( R_{1} \cup R_{2} \) symmetrisch.
Angenommen, \( R_{1} \) und \( R_{2} \) sind symmetrisch. Das bedeutet für jedes \( (a, b) \) in \( R_{1} \) bzw. \( R_{2} \), dass auch \( (b, a) \) in \( R_{1} \) bzw. \( R_{2} \) liegt.
Wir betrachten \( R_{1} \cup R_{2} \). Für \( R_{1} \cup R_{2} \) muss gelten, dass wenn \( (a, b) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \) enthalten ist, dann sollte auch \( (b, a) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \) enthalten sein, um die Symmetrie zu erfüllen.
Nehmen wir \( R_{1}=\{(1,2),(2,1)\} \) und \( R_{2}=\{(2,3),(3,2)\} \). Beide \( R_{1} \) und \( R_{2} \) sind symmetrisch. Aber wenn wir \( R_{1} \cup R_{2} \) betrachten, erhalten wir \( R_{1} \cup R_{2}= \) \( \{(1,2),(2,1),(2,3),(3,2)\} \), was nicht symmetrisch ist, da z.B. \( (2,3) \) enthalten ist, aber \( (3,2) \) nicht.

Die Aussage (a) ist widerlegt.

(b) Ist \( R_{1} \) reflexiv und \( R_{2} \) eine beliebige Relation, dann ist \( R_{1} \cup R_{2} \) reflexiv.
Wenn \( R_{1} \) reflexiv ist, bedeutet das, dass jedes Element \( a \) in \( S \) mit \( (a, a) \) in \( R_{1} \) ist.
Wenn wir \( R_{1} \) reflexiv und \( R_{2} \) eine beliebige Relation haben, ist die Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) nicht zwangsläufig reflexiv. Ein Gegenbeispiel:
Sei \( R_{1}=\{(1,1),(2,2)\} \) (reflexiv) und \( R_{2}=\{(3,4),(4,3)\} \). Dann ist \( R_{1} \cup R_{2}= \) \( \{(1,1),(2,2),(3,4),(4,3)\} \), was nicht reflexiv ist, da z.B. \( (3,3) \) nicht in der Relation enthalten ist.

Wenn wir \( R_{1} \) reflexiv und \( R_{2} \) eine beliebige Relation haben, ist die Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) nicht zwangsläufig reflexiv. Ein Gegenbeispiel:
Sei \( R_{1}=\{(1,1),(2,2)\} \) (reflexiv) und \( R_{2}=\{(3,4),(4,3)\} \). Dann ist \( R_{1} \cup R_{2}= \) \( \{(1,1),(2,2),(3,4),(4,3)\} \), was nicht reflexiv ist, da z.B. \( (3,3) \) nicht in der Relation enthalten ist.
Die Aussage (b) ist widerlegt.

(c) Sind \( R_{1} \) und \( R_{2} \) antisymmetrisch, dann ist auch \( R_{1} \cup R_{2} \) antisymmetrisch.
Wenn \( R_{1} \) und \( R_{2} \) antisymmetrisch sind, bedeutet das, dass aus \( (a, b) \) und \( (b, a) \) folgt, dass \( a=b \).
Für die Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie auch antisymmetrisch ist. Ein Gegenbeispiel:
Sei \( R_{1}=\{(1,2),(2,3)\} \) und \( R_{2}=\{(3,4),(4,5)\} \). Beide \( R_{1} \) und \( R_{2} \) sind antisymmetrisch. Aber \( R_{1} \cup R_{2}=\{(1,2),(2,3),(3,4),(4,5)\} \) ist nicht antisymmetrisch, da z.B. \( (2,3) \) und \( (3,2) \) vorhanden sind, aber \( 2 \neq 3 \).
Die Aussage (c) ist widerlegt.


Diese Widerlegungen gelten für \( R_{i} \subset S \times S, i=1,2 \).
LG Euler



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erhalten wir \( R_{1} \cup R_{2}= \) \( \{(1,2),(2,1),(2,3),(3,2)\} \), was nicht symmetrisch ist, da z.B. \( (2,3) \) enthalten ist, aber \( (3,2) \) nicht.

Das verstehe ich nicht: In Deiner Aufzählung der Vereinigung kommt doch (3,2) vor??

@Mathhilf: Dass kannst du auch nicht verstehen, da ich hier einen Fehler gemacht habe :)

Tatsächlich ist \( R_{1} \cup \) \( R_{2}=\{(1,2),(2,1),(2,3),(3,2)\} \) symmetrisch, da \( (2,3) \) und \( (3,2) \) beide in der Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) enthalten sind. Wenn \( R_{1} \) und \( R_{2} \) symmetrisch sind, dann ist \( R_{1} \cup R_{2} \) ebenfalls symmetrisch.

Die Aussage ist somit natürlich richtig!!

Kann Ich meine Antwort jetzt noch irgendwie bearbeiten ???

Wenn Du etwas korrigieren möchtest, bedenke, dass im Fslle der Richigkeit ein allgemeiner Beweis notwendig ist.

Außerdem ist Dein Beispiel zur Reflexivität falsch R1 ist nicht reflexiv. Es fehlt u.a. (3,3)

Und das 3. Beispiel würde ich auch noch einmal prüfen.

Da war ich wirklich mehr als voreilig mit der Antwort - hier alles nochmals korrigiert und präzisiert:

a)

Die Symmetrie einer Relation besagt, dass wenn \( (a, b) \) in der Relation ist, dann ist auch \( (b, a) \) in der Relation.

Angenommen, \( R_{1} \) und \( R_{2} \) sind symmetrisch. Das bedeutet für \( R_{1} \):
Wenn \( (x, y) \in R_{1} \), dann gilt auch \( (y, x) \in R_{1} \) für jedes \( x, y \) in \( S \).
Ebenso für \( R_{2} \) :
Wenn \( (p, q) \in R_{2} \), dann gilt auch \( (q, p) \in R_{2} \) für jedes \( p, q \) in \( S \).

Wir müssen nun zeigen, dass die Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) ebenfalls die Symmetrieeigenschaft hat, d.h., für jedes \( (m, n) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \) muss auch \( (n, m) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \) enthalten sein.
Sei \( (m, n) \in R_{1} \cup R_{2} \). Das bedeutet, dass \( (m, n) \) entweder in \( R_{1} \) oder in \( R_{2} \) enthalten ist. Fall 1: \( (m, n) \in R_{1} \)


Da \( R_{1} \) symmetrisch ist, gilt auch \( (n, m) \in R_{1} \), da die Symmetrieeigenschaft für \( R_{1} \) erfüllt ist.

Fall 2: \( (m, n) \in R_{2} \)
Ebenso ist \( R_{2} \) symmetrisch, daher gilt \( (n, m) \in R_{2} \), weil die Symmetrieeigenschaft für \( R_{2} \) erfüllt ist.

In beiden Fällen haben wir gezeigt, dass wenn \( (m, n) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \) ist, dann ist auch \( (n, m) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \). Das zeigt, dass \( R_{1} \cup R_{2} \) symmetrisch ist, wenn \( R_{1} \) und \( R_{2} \) symmetrisch sind.
Daher ist die Aussage: "Sind \( R_{1} \) und \( R_{2} \) symmetrisch, dann ist auch \( R_{1} \cup R_{2} \) symmetrisch" bewiesen worden.

b)
Eine Relation \( R \) auf einer Menge \( S \) ist reflexiv, wenn für jedes Element \( x \) in \( S \) gilt: \( (x, x) \in \) \( R \).

Angenommen, \( R_{1} \) ist reflexiv und \( R_{2} \) ist eine beliebige Relation. Um zu zeigen, dass \( R_{1} \cup \) \( R_{2} \) reflexiv ist, müssen wir beweisen, dass für jedes Element \( x \) in \( S \) gilt: \( (x, x) \in R_{1} \cup R_{2} \).
\( \mathrm{Da} R_{1} \) reflexiv ist, wissen wir, dass \( (x, x) \in R_{1} \) für jedes \( x \) in \( S \).

Betrachten wir nun \( R_{1} \cup R_{2} \) :
\( (x, x) \in R_{1} \cup R_{2} \) bedeutet, dass \( (x, x) \) entweder in \( R_{1} \) oder in \( R_{2} \) enthalten ist.
1. Wenn \( (x, x) \in R_{1} \), dann ist \( (x, x) \in R_{1} \cup R_{2} \), da \( R_{1} \) Teil der Vereinigung ist.
2. Falls \( (x, x) \notin R_{1} \) (weil die Reflexivität von \( R_{1} \) angenommen wurde, \( (x, x) \) sollte in \( R_{1} \) sein), dann bleibt nur die Möglichkeit, dass \( (x, x) \) in \( R_{2} \) enthalten ist, da \( R_{2} \) eine beliebige Relation ist.
In beiden Fällen ist \( (x, x) \in R_{1} \cup R_{2} \), was bedeutet, dass jedes Element in \( S \) mit sich selbst in \( R_{1} \cup R_{2} \) in Beziehung steht.
Daher ist \( R_{1} \cup R_{2} \) reflexiv, wenn \( R_{1} \) reflexiv ist und \( R_{2} \) eine beliebige Relation ist. Die Aussage ist also bewiesen.


c)

Eine Relation \( R \) auf einer Menge \( S \) ist antisymmetrisch, wenn aus \( (a, b) \in R \) und \( (b, a) \in \) \( R \) folgt, dass \( a=b \), für alle \( a, b \) in \( S \).

Angenommen, \( R_{1} \) und \( R_{2} \) sind antisymmetrisch. Wir müssen zeigen, dass die Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) ebenfalls antisymmetrisch ist.

Betrachten wir \( R_{1} \cup R_{2} \) :
Angenommen, \( (x, y) \) und \( (y, x) \) sind Elemente von \( R_{1} \cup R_{2} \), wobei \( x \) und \( y \) Elemente in \( S \) sind.
\( \mathrm{Da} R_{1} \) und \( R_{2} \) antisymmetrisch sind:
1. Wenn \( (x, y) \) und \( (y, x) \) beide in \( R_{1} \) enthalten sind, dann muss gelten \( x=y \) aufgrund der Antisymmetrie von \( R_{1} \).
2. Falls \( (x, y) \) und \( (y, x) \) beide in \( R_{2} \) enthalten sind, dann muss auch gelten \( x=y \) aufgrund der Antisymmetrie von \( R_{2} \).
Da \( R_{1} \) und \( R_{2} \) antisymmetrisch sind, erfüllen \( R_{1} \cup R_{2} \) und damit auch alle Elemente \( (x, y) \) und \( (y, x) \) in \( R_{1} \cup R_{2} \) die Bedingung \( x=y \), was bedeutet, dass die Vereinigung \( R_{1} \cup R_{2} \) antisymmetrisch ist.

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