"Wenn Holland dieses Jahr Fußball-Weltmeister wird, gebe morgen ich einen aus."
Niemand wird mich der Lüge bezichtigen (also behaupten, dass der Satz falsch wäre), wenn ich morgen keinen ausgebe.
Darum geht es dem Autor nicht. Er weist darauf hin, dass umgangssprachliche Wenn-Dann-Konstruktionen häufig unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Einzelaussagen beurteilt werden. In seinem Beispiel würde man etwa biologische Gründe anführen, um die Richtigkeit der Aussage "Wenn Fritz der Vater von Paul ist, dann ist Fritz älter als Paul" zu begründen, weil eben jeder Vater älter ist als sein Sohn.
Stellen wir uns higegen die Zwillinge Max und Moritz vor, von denen allgemein bekannt ist, dass es sich um Zwillingsbrüder handelt. Dann werden nur Mathematiker bei den Satz "Wenn Max der Vater von Moritz ist, dann ist Max jünger als Moritz" nicht befremdet den Kopf schütteln sondern seine Korrektheit sofort einsehen. Das meint der Autor, wenn er von verschiedenen Wenns und Danns in der Umgangssprache schreibt. Umgangssprachlich würde ein solcher Satz nämlich in der Form "Wenn Max der Vater von Moritz wäre, dann wäre Max jünger als Moritz" formuliert und mit dieser Formulierung wird die Wahrheit der Prämisse impliziert, so dass der Satz dann in der Tat als falsch zurückgewiesen werden kann.
Noch ein Beispiel : Wie steht es (umgangssprachlich vs mathematisch) um den Wahrheitsgehalt der folgenden beiden Sätze ?
1. "Wenn 8 durch 3 teilbar ist, dann ist 16 durch 6 teilbar"
2. "Wenn 8 durch 3 teilbar ist, dann ist 16 nicht durch 6 teilbar"