1. Warum heißt es M>0 und nicht M ∈ℝ bzw. wann schreibt man M>0 und wann M ∈ℝ ?
\(M\) kann auf jeden Fall nicht negativ sein, da Beträge nichtnegativ sind. Damit kann man auf jeden Fall \(M\geq 0\) sagen. Allerdings ist der Fall \(M=0\) ziemlich witzlos, da \(a_n b_n\) dann immer eine Nullfolge ist.
2. Wie komme ich auf (ε / M)? Das verstehe ich einfach nicht. Woher soll ich wissen, dass es (ε / M) heißen soll und man dadurch auf das ε am Schluss kommt. Muss man das einfach schon gleich am Anfang erkennen.?
Es reicht wenn du es am Ende erkennst, dann hast du ja, wenn du stattdessen \(\epsilon\) nimmst genau \(|a_n b_n| \leq \epsilon M\). An dieser Stelle ist es aber schöner, wenn da nur \(\epsilon\) am Ende steht. Dass man für genügend große \(n\) \(|a_n| \leq \epsilon/M\) hat, ist dir vermutlich klar (falls nicht sag bitte bescheid). Man wählt es dann einfach so, dass es am Ende schön aufgeht.
3. Muss man bei der Beh. N(ε) oder N2(ε) schreiben? Ich habe ja schon vorhin bei der Konvergenz von an N(ε) verwendet. Müsste dort N1(ε) stehen? Oder braucht man das hier nicht unbedingt?
Streng genommen sollte man die von dir vorgeschlagene Unterscheidung im Regelfall vornehmen. Hier ist es aber egal, da beide gleich sind (mach dir klar weshalb und frag ggf. nach).
3. Und nun zu meiner letzen Frage: Gibt es irgendeinen Trick beim Abschätzen? Also kann man das sehen, wann man abschätzen muss? Oder "erlernt" man das indem man ganz viele Übungen macht. Ich weiß nämlich nie, wann ich Abschätzen sollte, um dann auch auf das Ergebnis kommen zu können.
Beim Beweis von Ungleichungen kommen häufig Abschätzungen vor. Wie man konkret abschätzen sollte kommt immer auf den Fall an. Bei Konvergenz- und Stetigkeitsgeschichten möchte man oft ein Produkt haben.
Durch viel Übung kriegt man ein Gefühl für diese Dinge. Wichtige Ungleichungen zu kennen ist auch hilfreich, insbesondere die, die einen Namen haben oder Klassiker wie z.B. \(1+x \leq e^x\).