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Warum kann eine Schubspieglung nicht als Verknüpfung einer Drehung, Punktspieglung oder Verschiebung dargestellt werden ?

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eine Schubspiegelung kann nicht als Verknüpfung von Drehung, Punktspiegelung oder Verschiebung dargestellt werden, da eine Schubspiegelung eine Achsenspiegelung ist - bzw. enthält, die die Orientierung des betreffenden Objekts ändern. Wobei die Orientierung bei Drehung, Punktspiegelung oder Verschiebung immer erhalten bleibt.

Oder anders ausgedrückt: Du wirst nie mit Deinem Spiegelbild identisch sein, egal, wie Du Dich drehst und wendest!

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   Matrizen wenn du kannst, kann ich dir die Antwort unmittelbar geben.  Ich bin jetzt nicht so der Fex in ===> projektiver Geometrie ( PG ) solltest du zufällig beabsichtigen, ein Star auf dem Gebiet PG zu werden. In Wiki findest du - genau wie bei allen übrigen matematischen Disziplinen - deine Fragen erschöpfend beantwortet ( und zusätzlich noch Ausführungen, die du nicht verstehen wirst. )

  Eine Matrix ist ja das Selbe wie eine ===> lineare Abbildung ( siehe Kowalsky oder Greub; jeweils Band 1 )  Das Problem: Matrizen sind " homogen " , d.h.


          x  =  0  ===>  A  x  =  0      (  1  )


            Aber gerade für Translationen geht das ja nicht; eine Verschiebung um den Vektor ( a | b )  würde doch  bewirken


                    0  ===>  (  a  |  b  )        (  2  )


    Scheinbar gehen Verschiebungen also nicht mit Matrizen. Und da baut man eben diese projektive 3. Dimension an; statt einer  2 X 2 Matrix in der Ebene arbeite ich mit 3 X 3 Matrizen im Raum. Diejenige Matrix T (  "  T  "  wie  " Translation " )  die die Verschiebung ( 2 ) bewirkt, wäre dann



                                    1      0        a

    T  (  a  ;  b  )  =        0      1         b            (  3a  )

                                    0      0        1

      Du kannst dich gerne mittels Matrizenmultiplikation  ( " Matmul " ) überzeugen, dass T das Verlangte leistet. Stell dir bitte Spaltenvektoren vor, die ich von Rechts anmultipliziere;  dieser Editor kann nur Zeilenvektoren.

                T (  x  |  y  |  1  )  =  (  x  +  a  |  y  +  b  |  1  )        (  3b  )


    Doch schauen wir uns doch mal die ===> Determinante von T an . Das ist nicht schwer zu beantworten, da ALLE  Verschiebungsmatrizen ===> Gaußsches Dreiecksformat haben .


            det  (  T  )  =  1          (  4  )

    Und jetzt kommen wir zu den Drehmatrizen; betrachten wir mal speziell nur -drehungen um den Winkel ß um den Ursprung. Ich verweise auf die Literatur; hier müssen wir aber wie gesagt noch um eine " tote " dritte Zeile bzw. Spalte vervollständigen.



                                cos  (  ß  )          sin  (  ß  )          0     

      D  (  ß  )  =    -  sin  (  ß  )            cos  (  ß  )          0              (  5a  )

                                      0                        0                  1

      Auch hier wieder analog    ( 4 )


              det  (  D  )  =  1              (  5b  )


   Solltest du noch ungeübt sein. Geh doch einfach über den ===> Determinanten-Entwicklungssatz; in Zeile 3 bzw. Spalte 3 stehen zwei Nullen. Eine 2 X 2 Determinante wirst du ja können; die Behauptung folgt dann mit dem Pythagoras.

   Ich möchte doch etwas abstrakter werden. Wie müssen wir vorgehen, wenn die Drehung um Winkel ß  erfolgen soll um den Punkt P0 und nicht den Ursprung?

     1)  Sei T die Verschiebungsmatrix 0  ===>  P0

     2) Als Erstes müssen wir T ^  - 1 anwenden P0 ===> 0   ( Bekommst du ganz leicht, indem du in ( 3a ) die Vorzeichen von a und b umdrehst. Das ist schon ohne Nachrechnen klar; warum?

     3 )   Die Matrix D ( ß )  in  ( 5a )  führt die Drehung aus; vorläufiges Ergebnis  D T  ^  -  1

   4)  Den Drehpunkt wieder zurück schieben nach P0


            D  (  ß  ;  P0  )  =  T  D  (  ß  )  T  ^  -  1        (  6a  )


    Was man an  (  6a  ) rein praktisch gut erkennt.  I.A.   VERTAUSCHEN MATRIZEN NICHT ;   Matrix A B  ist durchaus etwas anderes als B A   Was einen Anfänger  wohl fassungslos macht; insbesondere vertauschen DREHUNGEN und  VERSCHIEBUNGEN   NICHT miteinander. Sonst würde sich ja in (  6a )  T gegen seine Inverse wegheben.

   Zum Glück gibt es ja  recht komfortable Online Matrixrechner, die sogar Buchstabenalgebra schon perfektamente drauf haben.  Übernimm ruhig ( 3a ) original mit a und b . Ob er allerdings Sinus und Kosinus versteht, hatte ich noch nicht das Vergnügen; zur Not schreib einfach    "  s  "  für Sinus und "  c  "  für Kosinus  in ( 5a )   Den Output  (  6a ) stelle ich mir einiger Maßen grausig vor; jeden Falls erkennst du schon, wie sich diese drei Parameter a , b und ß fortpflanzen.

   Du kannst dir sicher denken, dass  vom ersten Tage an bis Heute die Hauptstoßrichtung der matematischen Offensive dahin geht: Gibt es nicht doch irgendwelche Konzepte, für die sich Matrizen ===> kommutativ verhalten? Oben hatte ich dir versprochen: Die  Determinante wird dir unmittelbar die Antwort auf deine Frage geben.

   Was ist denn die Determinante von (  6a  ) ?    Wirf bitte einen Blick in Wiki; Stichwort ===> Äquivalenzrelation  Da ich Fremdwörter hasse, sage ich  "  Gleichheitsbeziehung  "  (  GB  ) 

     Im Hinblick auf (  6a  ) definiere ich

    "  Zwei Matrizen D1 und D2 mögen äquivalent heißen,  wenn es eine Verschiebungsmatrix T gibt, so dass gilt


            D2  =  T  D1   T  ^  -  1       (  6b  )


    Du weißt; drei Punkte sind nachzuprüfen.

  1)  reflexiv :  Jede Matrix ist zu sich selber äquivalent;  setze T :=  1|  = Einheitsmatrix  in ( 6b )

  2)  Symmetrie: Ist D2 äquivalent zu D1 , dann auch D1 zu D2.  Hinweis;  ( 6b )  ist eine stink normale Gleichung.  Multipliziere von Links mit T  ^ -  1  so wie von Rechts mit T ,  um die Unbekannte D1 zu isolieren.

   3)  transitiv ; Hinweis:  Bilde die Produktmatrix T2  T1


    Jetzt auf einmal liegen alle Drehungen um den Winkel ß in der selben Klasse. Drehungen um verschiedene Winkel können nicht der selben Klasse angehören; denn sonst könnte ich sie ja mittels ( 6b )  in den Nullpunkt  " ziehen " ( Und es müsste möglich sein, nur durch Anwendung der Einheitsmatrix einen Drehwinkel in einen anderen überzufü+hren. )

    Vom Standpunkt der Äquivalenz ist es also gleichgültig, um welchen Punkt gedreht wird; das wichtige Klassenmerkmal ist der Winkel.

   Und jetzt suchen wir nach ===> Klassenfunktionen; unter einer Klassenfunktion versteht der Mathematiker eine Abbildung von den Matrizen in die reellen Zahlen, die nicht jeder MATRIX , sondern jeder KLASSE eine Kennziffer zuordnet. Und eine jener Klassenfunktionen ist eben die Deterrminante.

     Der ===>  Determinanten-Multiplikationssatz  ( DMS )   besagt


                det  (  A  B  )  =  det  (  A  )  det  (  B  )         (  7a  )


    Genau was wir brauchen;  unter der Determinante vertauschen die Matrizen. Dann folgt aber


          det  (  T  ^  -  1  )  =  1 / det  (  T  )        (  7b  )

        det   (  T  D  T  ^  -  1  )  =  det  (  D  )    (  7c  )


     ÄQUIVALENTE Matrizen haben die SELBE DETERMINANTE .

     Ja mehr noch;


       det  (  A  B  C  D  E  ... )  =  det  (  A  )  det  (  B  )  det  (  C  )  det  (  D  )  det  (  E  )  ...    (  7d  )


   D.h. so lange du nichts weiter tust als Drehungen und Verschiebungen, hast du niemals die Aussicht, je etwas anderes zu bekommen als Determinante Eins .   

   Mach dir bitte klar, dass die von dir ins Feld geführte  " Punktspiegelung "  nichts anderes ist als eine Drehung um 180 °  ; Hinweis: Setze ß = Pi  in   (  5a  )

    Und wie geht Schubspiegelung? Ich will spiegeln um eine Achse g  '  ,  deren Parallele durch den Ursprung ich g nenne.

 

    Er meckert grade max Zeichen; es folgt noch der Schluss.

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  Und hier der schluss.


  Und wie geht Schubspiegelung? Ich will spiegeln um eine Achse g  '  ,  deren Parallele durch den Ursprung ich g nenne.

  1)  T  sei die Parallelverschiebung g  ===>  g  '  , als Erstes wenden wir wieder  T  ^  -  1 an.
  2 )  Gesetzt den Fall,  g bildet einen Winkel ß mit der Abszisse. Wir drehen mittels D ^  - 1  um ( - ß )  ( Dazu setzen wir ( - ß )  in ( 5a )  Bis Jetzt haben wir also D  ^  -  1  T  ^  -  1
    3)  Die Matrix S nimmt die Spiegelung an der Abszisse  vor;  Summa Summarum  S  D  ^  -  1  T  ^  -  1

   4) Als erstes die DREHUNG zurück nehmen macht  D   S  D  ^  -  1  T  ^  -  1

   5)   Jetzt die Verschiebung  


    S  (  ges  )  =  T  D  S  D  ^  -  1  T  ^  -  1       (  2.1  )


    Wegen dem DMS dreht sich alles um die Determinante von S ;  S hat die Form



                        -  1    0       0

      S  =               0    1       0          (  2.2  )

                            0     0      1


    und damit


            det  (  S  )  =  (  -  1  )        (  2.3  )



    Nur weil du fragst; der DMS ist die tiefere matematische Begründung, warum du aus Drehungen und Verschiebungen niemals eine Spiegelung zusammen setzen kannst.

   Wer hier Einwände erhebt.   Mit dem Drehsinn zu argumentieren, führt auf abschüssiges Gelände; zunächst mal kaprizierst du dich auf spezielle transformierte Objekte ( Dreiecke ) statt die allgemeinen Eigenschaften der Transformationen zu untersuchen.

   Ferner verrennst du dich in das ===> topologische Gebiet der ===> Orientierbarkeit;  erstens ist nicht jede Figur orientierbar. Und zweitens geht die Orientierung nur sehr schwer zu definieren.

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