0 Daumen
462 Aufrufe

Lineare Algebra: Euklidische Vektorräume. Diagonalbasis via Orthonormierungsverfahren bestimmen.

Gegeben sind die Vektoren \( \overrightarrow{u_{1}}=(2,0,2) \) und \( \overrightarrow{u_{2}}=(1,1,1) \) aus den Vektorraum \( V=\mathbb{R}^{3} \) und eine lineare Abbildung \( f \in \operatorname{Hom}(V, V) \), welche jeden Vektor \( \vec{u} \) aus dem Unterraum \( U=\operatorname{Lin}\left\{\overrightarrow{u_{1}}, \overrightarrow{u_{2}}\right\} \) identisch abbildet und jeden Vektor \( \vec{w} \) aus dem orthogonalen Komplement \( U^{\perp} \operatorname{auf} 2 \cdot \vec{w} \) abbildet.

a) Bestimmen Sie eine Diagonalbasis der Abbildung \( f \). Hinweis: Orthonormierungsverfahren auf \( \overrightarrow{u_{1}}, \overrightarrow{u_{2}}, \overrightarrow{e_{3}} \) anwenden.

b) Bestimmen Sie die Matrixdarstellungen von \( f \),

i) bezüglich der in Teil a berechneten Diagonalbasis und

ii) bezüglich der Standardbasis.

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen

Antwort mit KI erzeugt

Lösung zu Aufgabe a) Bestimmung der Diagonalbasis

Um eine Diagonalbasis der gegebenen Abbildung \(f\) zu finden, wenden wir das Orthonormierungsverfahren (oft nach Gram-Schmidt benannt) auf die Vektoren \( \overrightarrow{u_{1}}, \overrightarrow{u_{2}}, \overrightarrow{e_{3}} \) an. Wir benötigen diese spezielle Basis, um eine orthonormale Basis von \(U\) und \(U^{\bot}\) zu bestimmen.

- Der dritte Basisvektor \(\overrightarrow{e_{3}}\) wird gewählt, um sicherzustellen, dass wir eine komplette Basis des \(\mathbb{R}^{3}\) haben, denn \(\overrightarrow{u_{1}}\) und \(\overrightarrow{u_{2}}\) spannen nur eine Ebene auf.

Orthonormierungsschritte:

1. Orthonormierung von \( \overrightarrow{u_{1}} \) und \( \overrightarrow{u_{2}} \):

Beginnen wir mit \( \overrightarrow{v_{1}} = \overrightarrow{u_{1}} = (2,0,2) \).

Der erste normierte Vektor ist:
\( \overrightarrow{e_1} = \frac{\overrightarrow{v_{1}}}{\|\overrightarrow{v_{1}}\|} = \frac{(2,0,2)}{\sqrt{2^2+2^2}} = \frac{(2,0,2)}{\sqrt{8}} = \left(\frac{1}{\sqrt{2}}, 0, \frac{1}{\sqrt{2}}\right) \)

2. Als Nächstes subtrahieren wir die Projektion von \( \overrightarrow{u_{2}} \) auf \( \overrightarrow{e_1} \), um Orthogonalität zu gewährleisten:

\( \overrightarrow{v_2} = \overrightarrow{u_2} - \left( \overrightarrow{u_2} \cdot \overrightarrow{e_1} \right) \overrightarrow{e_1} = (1,1,1) - \left( \left(1,1,1\right) \cdot \left(\frac{1}{\sqrt{2}}, 0, \frac{1}{\sqrt{2}}\right) \right) \left(\frac{1}{\sqrt{2}}, 0, \frac{1}{\sqrt{2}}\right) \)
Vereinfachung ergibt:
\( \overrightarrow{v_2} = (1,1,1) - \left(\frac{2}{\sqrt{2}}\right) \left(\frac{1}{\sqrt{2}}, 0, \frac{1}{\sqrt{2}}\right) = (1,1,1)-(1,0,1) = (0,1,0) \)

Der normierte zweite Vektor ist:
\( \overrightarrow{e_2} = \frac{\overrightarrow{v_2}}{\|\overrightarrow{v_2}\|} = \frac{(0,1,0)}{\sqrt{0^2+1^2+0^2}} = (0,1,0) \)

3. Orthonormalisierung von \(\overrightarrow{e_{3}}\):

Da \(\overrightarrow{e_{3}}\) orthogonal zu beiden \(\overrightarrow{u_{1}}\) und \(\overrightarrow{u_{2}}\) sein soll, wählen wir einen Vektor, der schon orthogonal zu beiden ist. Ein natürlicher Kandidat ist der Vektor \( (0,0,1) \), da \(\overrightarrow{e_1}\) und \(\overrightarrow{e_2}\) in den ersten beiden Dimensionen liegen. Allerdings ist dieser Vektor schon normiert, somit ist \( \overrightarrow{e_3} = (0,0,1) \).

Wir haben nun eine orthonormale Basis \( \{\overrightarrow{e_1}, \overrightarrow{e_2}, \overrightarrow{e_3}\} \) des \(\mathbb{R}^3\), welche eine Diagonalbasis für \(f\) darstellt, da \( \overrightarrow{e_1} \) und \( \overrightarrow{e_2} \) aus \( U \) und \( \overrightarrow{e_3} \) aus \( U^{\perp} \) stammen, und \( f \) diese separaten Unterräume auf spezifische Weise behandelt.

Lösung zu Aufgabe b) Matrixdarstellungen von \( f \):

i) Bezüglich der berechneten Diagonalbasis:

Da \(f\) jeden Vektor in \(U\) identisch abbildet und jeden Vektor in \(U^{\perp}\) auf das Zweifache abbildet, sind die Eigenwerte von \(f\) in Bezug auf die gefundene Diagonalbasis \(1\) für \( \overrightarrow{e_1} \) und \( \overrightarrow{e_2} \), und \(2\) für \( \overrightarrow{e_3} \). Also ist die Matrixdarstellung von \(f\) bezüglich der Diagonalbasis:

\( [f]_{\{\overrightarrow{e_1}, \overrightarrow{e_2}, \overrightarrow{e_3}\}}= \begin{pmatrix} 1 & 0 & 0 \\ 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 2 \end{pmatrix} \)

ii) Bezüglich der Standardbasis:

Um \(f\) in Bezug auf die Standardbasis \(\{\overrightarrow{e_1}^{std}, \overrightarrow{e_2}^{std}, \overrightarrow{e_3}^{std}\}\) (hier: \(\overrightarrow{e_1}^{std} = (1,0,0) \), \(\overrightarrow{e_2}^{std} = (0,1,0) \), \(\overrightarrow{e_3}^{std} = (0,0,1)\)) darzustellen, überlegen wir, wie \(f\) die Standardbasisvektoren abbildet. Da \(f(\overrightarrow{e_1}^{std})\) und \(f(\overrightarrow{e_2}^{std})\) in \(U\) liegen und \(f(\overrightarrow{e_3}^{std})\) in \(U^{\perp}\), erhalten wir:

- \(f(\overrightarrow{e_1}^{std}) = \overrightarrow{e_1}^{std} = (1,0,0)\)
- \(f(\overrightarrow{e_2}^{std}) = \overrightarrow{e_2}^{std} = (0,1,0)\)
- \(f(\overrightarrow{e_3}^{std}) = 2 \cdot \overrightarrow{e_3}^{std} = 2 \cdot (0,0,1) = (0,0,2)\)

Die Matrix \( [f]_{std} \) ist somit:

\( [f]_{std}= \begin{pmatrix} 1 & 0 & 0 \\ 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 2 \end{pmatrix} \)

Aufgepasst: Die Matrix sieht identisch zur Diagonalbasis aus, weil wir zufällig eine orthonormale Diagonalbasis gefunden haben, die der Standardbasis ähnelt, und die Abbildung eher einfach gehalten wurde.
Avatar von

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community