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Aufgabe: In einem seriösen Zeitungsartikel habe ich vor kurzem gelesen, deutsche Männer bis 50 Jahren hätten im Durchschnitt 7 Sexualpartner (die Zahl ist nur ungefähr erinnert), deutsche Frauen dagegen nur 4. Wir haben hin- und her- überlegt, wie das sein kann, selbst wenn eine größere Gruppe von Frauen z.B. lebenslang abstinent bliebe, schien uns das logisch unmöglich. Die Zahl der durchschnittlichen Sexualpartner muss bei beiden Geschlechtern gleich sein, oder täuschen wir uns?

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Es sind möglicherweise nicht alle Personen heterosexuell.

beträgt der Durchschnitt der Frauen dann nicht

$$ \dfrac {3 \cdot 10} {10} = 3 $$

Ja, man müsste die Gegenrichtung auch berücksichtigen.

Schwierig Frage. Prinzipiell solltest du beim Lesen der Studie zuerst beachten, ob es tatsächlich nur um heterosexuelle Partner geht.

Nicht heterosexuelle Männer haben verglichen zu heterosexuellen Männern wesentlich mehr Sexualpartner als nicht heterosexuelle Frauen verglichen zu heterosexuellen Frauen.

Dann muss man natürlich berücksichtigen, dass Deutsche auch mit Angehörigen anderer Staaten Geschlechtsverkehr haben können. Nehmen wir bspw. eine Testgruppe von 100 deutschen Männern und Frauen. Angenommen die Männer haben im Schnitt ca. 3 deutsche Sexualpartnerinnen und die Frauen auch ca. 3 deutsche Sexualpartner. Wenn nun jeder 4. Deutsche aber auch noch sexuellen Kontakt mit 3 Österreicherinnen hätte. Hätten deutsche Männer im Durchschnitt 3,75 Partnerinnen. Deutsche Frauen hingegen nur 3 Partner. Um näher an die Realität zu rücken kann man sich z.B. überlegen, dass Männer durchschnittlich öfters sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen als Frauen.

Auch sollte man bedenken, dass Männer beim Thema Sex öfters lügen als Frauen. Da wird auch gern mal auf den nächsten Hunderter aufgerundet.

Es gibt vermutlich noch zig weitere Einflüsse, aber im Grunde hast du Recht:

In abgeschlossen idealen heterosexuellen Systemen mit einem 1:1 Männer: Frauen Verhältnis ist die Anzahl der durchschnittlichen Sexualpartnern bei beiden Geschlechtern identisch.

Ein anderer Gesichtspunkt ist das, was man in der Statistik "Erwartungstreue des Schätzers" nennt. Der Statistiker schätzt die gesuchte, nicht direkt beobachtbare Zahl aufgrund der Aussagen der Probanden. Die Aussagen sind der Schätzer. Wenn man annimmt, dass Frauen bei diesem Thema vielleicht eher tief- und Männer eher hochstapeln, kann auch das einen Teil des Unterschieds erklären.

1 Antwort

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Die durchschnittliche Zahl der Sexualpartner muss dehalb nicht gleich sein, weil ein Mensch (gleich welchen Geschlechts) beliebig viele Sexualparner (des anderen Geschlechts) haben kann. Diese können gleichzeitig ihrerseits Sexualpartner mehrerer anderer Personen sein.

Z.B. (jede Strecke bedeutet "Ist Sexualpartner von":

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Hier hat deine männliche Bevölkerung 7 (700.000 oder 7 Mio) Mitglieder. Sie haben 8 weibliche Partner, also 8 für 7, um den Durchschnitt zu errechnen. Deine 4 weiblichen Mitglieder haben zwar auch 8 Partner. Wenn ich aber bei fast gleichem Anteil Männer/Frauen in der Bevölkerung die 3 sexuell nicht aktiven dazu zähle, erhalte ich ebenfalls die Relation für den Durchschnitt 8 für 7. Das ist genau das Problem.

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