Hallo João,
um mein Vorgehen deutlich zu machen, habe ich einmal ein Baumdiagramm für 3 Durchgänge des Versuchs erstellt:
Es sind hier 8 mögliche Folgen der ersten drei Versuche skizziert - hier nenne ich das Eintreten des Ereignisses 1 und das Nichteintreten des Ereignisses 0 -
P(000) = 0,95 * 0,95 * 0,95 = 0,857375
P(001) = 0,95 * 0,95 * 0,05 = 0,045125
P(010) = 0,95 * 0,05 * 0,95 = 0,045125
P(011) = 0,95 * 0,05 * 0,05 = 0,002375
P(100) = 0,05 * 0,95 * 0,95 = 0,045125
P(101) = 0,05 * 0,95 * 0,05 = 0,002375
P(110) = 0,05 * 0,05 * 0,95 = 0,002375
P(111) = 0,05 * 0,05 * 0,05 = 0,000125
In den blau markierten Abfolgen tritt das Ereignis (mindestens einmal) ein; die Summe dieser Wahrscheinlichkeiten beträgt 0,142625 = 14,2625%
Ein ziemlicher Rechenaufwand, nicht wahr?
Wir hätten auch ständig die Summe kontrollieren müssen, um zu sehen, ob wir auf mehr als 90% Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses kommen.
Wenn ich aber 1 - Gegenwahrscheinlichkeit = 1 - 0,857375 rechne, komme ich auch auf 0,142625.
Aus diesem Grunde rechnet man im Allgemeinen bei Aufgaben mit "P(mindestens einmal)" mit
1 - P("keinmal").
Siehe auch zum Beispiel die Antworten vom Mathecoach und von JotEs auf die Frage
https://www.mathelounge.de/48200/wurfel-geworfen-werden-wahrscheinlichkeit-sechs-wurfeln
Besten Gruß