0 Daumen
482 Aufrufe

Aufgabe:

Gegeben seien ein Hohlzylinder

\( G:=\left\{(x, y, z) \in \mathbb{R}^{3} \mid 4<x^{2}+y^{2}<9,-1<z<1\right\} \) und das Vektorfeld

\( f: \mathbb{R}^{3} \rightarrow \mathbb{R}^{3} \) mit \( f(x, y, z):=\left(y,-x,\left(x^{2}-y\right) \cdot \exp \left(\frac{1}{z^{2}-2}\right)\right) \)

Berechnen Sie mithilfe des Satzes von Gauß das Integral

\(\displaystyle \int \limits_{G} \operatorname{div}(f) \mathrm{d}(x, y, z) \)


Problem/Ansatz:

Ich habe angefangen die Divergenz des Vertorfendes auszurechnen und trivialerweise verschwinden dort die erste und die zweite Komponente, sodass ich nur noch (x²-y)(-2ze^-(z²-2)) im Integralen stehen hatte. Anschließend habe ich den Körper mithilfe der Zylinderkoordinaten parametrisiert. Doch beim Ausrechnen des Integrals bin ich auf 0 gekommen, was mir nicht ganz richtig erscheint. Leider habe ich auch keine Musterlösung zu dieser Aufgabe. Deswegen würde ich mich freuen, wenn jemand diese Aufgabe evtl. mal durchrechnen könnte, um mich entweder in meiner Aussage zu bestätigen oder evtl. eine andere Lösung zu finden.

Avatar von

Dein Text sieht so aus, als hättest Du mit

$$\exp(-(z^2-2)) \text{   statt mit } \exp(\frac{1}{z^2-2})$$

gearbeitet?

Im übrigen verlangt die Aufgabe, den Satz von Gauß zu verwenden.

2 Antworten

0 Daumen
 
Beste Antwort

Aloha :)

Die Punktmenge \(G\) beschreibt einen Hohlzylinder:$$G=\{(x;y;z)\in\mathbb R^3\;\big|\;4<x^2+y^2<9\;\land\;-1<z<1\}$$Mit Hilfe des Gaußschen Integralsatzes \((dV\vec\nabla=d\vec \sigma)\) kann die Integration über das Volumen von \(G\) auf die Integration über die geschlossene Oberfläche von \(G\) zurückgeführt werden:$$I=\iiint\limits_{V(G)}\operatorname{div}\vec f(x;y;z)\,dV=\iiint\limits_{V(G)}dV\vec\nabla \vec f(x;y;z)=\oiint\limits_{O(G)}d\vec\sigma \vec f(x;y;z)=\oiint\limits_{O(G)}\vec f(x;y;z)\,d\vec\sigma$$

Wir wählen zum Abtasten der Oberfläche einen Ortsvektor in Zylinderkoordinaten:$$\vec r=\begin{pmatrix}r\cos\varphi\\r\sin\varphi\\z\end{pmatrix}\quad;\quad\vec f(\vec r)=\begin{pmatrix}r\sin\varphi\\-r\cos\varphi\\(r^2\cos^2\varphi-r\sin\varphi)\cdot e^{\frac{1}{z^2-2}}\end{pmatrix}$$und teilen die geschlossene Oberfläche in 4 Teilflächen auf.

1) Der Deckel des Zylinders

Die \(z\)-Koordinate wird bei \(z=1\) festgehalten, sonst gilt \(r\in[2;3]\;;\;\varphi\in[0;2\pi]\).

Der Normalenvektor lautet:$$\vec n_1=\pm\frac{\partial\vec r}{\partial r}\times\frac{\partial\vec r}{\partial\varphi}=\pm\begin{pmatrix}\cos\varphi\\\sin\varphi\\0\end{pmatrix}\times\begin{pmatrix}r\cos\varphi\\-r\sin\varphi\\0\end{pmatrix}=\pm\begin{pmatrix}0\\0\\r\end{pmatrix}\implies d\vec\sigma_1=\begin{pmatrix}0\\0\\r\end{pmatrix}dr\,d\varphi$$Wir haben die Richtung \((\pm)\) des Normalenvektors so gewählt, dass er nach außen zeigt.

Der Beitrag zum Integral ist daher:$$I_1=\int\limits_{r=2}^3\;\int\limits_{\varphi=0}^{2\pi}\begin{pmatrix}r\sin\varphi\\-r\cos\varphi\\ (r^2\cos^2\varphi-r\sin\varphi)\cdot e^{-1}\end{pmatrix}\begin{pmatrix}0\\0\\r\end{pmatrix}dr\,d\varphi$$

2) Der Boden des Zylinders

Die \(z\)-Koordinate wird bei \(z=-1\) festgehalten, sonst gilt \(r\in[2;3]\;;\;\varphi\in[0;2\pi]\).

Der Normalenvektor zeigt nach unten, ist also entgegengesetzt zu \(\vec n_1\) orientiert:$$d\vec\sigma_2=\begin{pmatrix}0\\0\\-r\end{pmatrix}dr\,d\varphi$$

Der Beitrag zum Integral ist daher:$$I_2=\int\limits_{r=2}^3\;\int\limits_{\varphi=0}^{2\pi}\begin{pmatrix}r\sin\varphi\\-r\cos\varphi\\(r^2\cos^2\varphi-r\sin\varphi)\cdot e^{-1}\end{pmatrix}\begin{pmatrix}0\\0\\-r\end{pmatrix}dr\,d\varphi$$

Es fällt sofort auf, dass \(I_1\) und \(I_2\) sich gegenseitig wegheben, weil die Vorzeichen der Normalenvektoren unterschiedlich sind.

3) Die Außenseite des Zylinders

Die \(r\)-Koordinate wird bei \(r=3\) festgehalten, sonst gilt \(z\in[-1;1]\;;\;\varphi\in[0;2\pi]\).

Der Normalenvektor lautet:$$\vec n_3=\pm\frac{\partial\vec r}{\partial \varphi}\times\frac{\partial\vec r}{\partial z}=\pm\begin{pmatrix}-3\sin\varphi\\3\cos\varphi\\0\end{pmatrix}\times\begin{pmatrix}0\\0\\1\end{pmatrix}=\pm\begin{pmatrix}3\cos\varphi\\3\sin\varphi\\0\end{pmatrix}\implies d\vec\sigma_3=\begin{pmatrix}3\cos\varphi\\3\sin\varphi\\0\end{pmatrix}dr\,d\varphi$$Wir haben die Richtung \((\pm)\) des Normalenvektors so gewählt, dass er nach außen zeigt.

Der Beitrag zum Integral ist daher:$$I_3=\int\limits_{z=-1}^1\;\int\limits_{\varphi=0}^{2\pi}\begin{pmatrix}3\sin\varphi\\-3\cos\varphi\\ (3^2\cos^2\varphi-3\sin\varphi)\cdot e^{\frac{1}{z^2-2}}\end{pmatrix}\begin{pmatrix}3\cos\varphi\\3\sin\varphi\\0\end{pmatrix}dr\,d\varphi=0$$Das Skalarprodukt im Integranden ergibt \(0\), sodass das Integral \(0\) ist.

4) Die Innenseite des Zylinders

Die \(r\)-Koordinate wird bei \(r=2\) festgehalten, sonst gilt \(z\in[-1;1]\;;\;\varphi\in[0;2\pi]\).

Der Normalenvektor ist dem zu \(\vec n_3\) entgegengesetzt und wir müssen \(r=2\) anstatt \(r=3\) einsetzen:$$\vec n_4=\begin{pmatrix}-2\cos\varphi\\-2\sin\varphi\\0\end{pmatrix}\implies d\vec\sigma_4=\begin{pmatrix}-2\cos\varphi\\-2\sin\varphi\\0\end{pmatrix}dr\,d\varphi$$

Der Beitrag zum Integral ist daher:$$I_4=\int\limits_{z=-1}^1\;\int\limits_{\varphi=0}^{2\pi}\begin{pmatrix}2\sin\varphi\\-2\cos\varphi\\ (2^2\cos^2\varphi-r\sin\varphi)\cdot e^{\frac{1}{z^2-2}}\end{pmatrix}\begin{pmatrix}-2\cos\varphi\\-2\sin\varphi\\0\end{pmatrix}dr\,d\varphi=0$$Das Skalarprodukt im Integranden ergibt \(0\), sodass das Integral \(0\) ist.

Tja, da bleibt nix mehr zu rechnen übrig. Die Beiträge von Deckel und Boden heben sich gegenseitig weg. Der Beiträge von Außen- und Innenflläche verschwinden jeder für sich:$$I=0$$

Avatar von 152 k 🚀
0 Daumen

Hallo

wende Gauss an und e-(x^2+y^2)≠e (x^2+y^2)-1

lul

Avatar von 108 k 🚀

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community