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Aufgabe:

Die Nutzenfunktion eines Individuums lautet \( U\left(x_{1}, x_{2}\right)=\left(x_{1}^{0.3}+x_{2}^{0.3}\right)^{\frac{1}{0.3}} \). Gegeben sind die Preise der beiden Güter \( p_{1}=3 \) und \( p_{2}=1.5 \) sowie das zur Verfügung stehende Einkommen in Höhe von \( I=380 \). Optimieren Sie den Nutzen des Individuums unter Beachtung seiner Budgetrestriktion.

Wie hoch ist die Menge \( x_{1} \) in diesem Nutzenoptimum?

Wie hoch ist die Menge \( x_{2} \) in diesem Nutzenoptimum?

Wie hoch ist der Lagrange-Multiplikator \( \lambda \) im Nutzenoptimum?

Wie hoch ist das maximal zu erreichende Nutzenniveau unter gegebener Budgetrestriktion?


Problem/Ansatz:

Hallo, ich habe diese Aufgabe nun seit über einer Stunde vor mir. Mein Problem: ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe nicht wie man es ableiten muss. Ich habe mir schon unzählige andere ähnliche aufgaben angesehen leider verstehe ich es nicht. Bitte nicht verurteilen;(

Soweit bin ich gekommen:

(x1,x2,y)=(x1^0,3+x2^0,3)^1/0,3*y(3x1+1,5x2-380)

x1(x1,x2,y)= 0,3*x1^-0,7*(x1^0,3+x2^0,3)^-0,667-3x

x2(x1,x2,y)=0,3*x2^-0,7*(x1^0,3+x2^0,3)^-0,667-y*1,5

y(x1,x2,y)=3x1-1,5x2+380

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(x1,x2,y)=(x10,3+x20,3)1/0,3*y(3x1+1,5x2-380)

Autsch. Eher:

L(x1,x2,λ) = (x10,3 + x20,3)1/0,3 - λ(3x1 + 1,5x2 - 380)

Ich vertrete darum, abweichend von der Aussage in einer anderen Antwort auf dieser Seite, die Ansicht, dass die Lagrange-Funktion nicht richtig ist. Nicht nur, weil Du lambda mit ypsilon verwechselt hast, sondern vor allem, weil Subtraktion oder Addition mit Multiplikation.

Danke verstehe es leider immer noch nicht

Hier ist es:

blob.png

Klicke auf Sym und dann auf das gewünschte Zeichen.

Danke! Leider verstehe ich es immer noch nicht wie es gehen soll

Falls mit "es" nicht das Tippen von lambda gemeint sein sollte: Setze jede der drei Ableitungen gleich null und löse das Gleichungssystem.

In nützlicher Frist wird aller Voraussicht nach eine hervorragende ausführliche Erklärung von Tschakabumba folgen.

Ok vielen dank habs jetzt verstanden!

Wie hoch ist der Lagrange-Multiplikator \( \lambda \) im Nutzenoptimum?

kann mir mal irgendjemand von den Wirtschaftsmathematikern erklären, welche Sinnhaftigkeit hinter dieser Frage steckt. Nach \(\lambda\) wird auch nur bei den Aufgaben im Kontext von Wirtschaftsmathematik gefragt, sonst habe ich das noch nirgendwo gesehen!

IMHO kann \(\lambda\) jeden beliebigen Wert annehmen (außer 0). Man muss nur die Nebenbedingung (hier \(3x_1+1,5x_2=380\)) mit einem beliebigen Faktor multiplizieren, was ja die NB selbst nicht verändert.

Nach lambda wird üblicherweise gefragt um sicher zu sein, dass die Studierenden die vorgemachte Methode anwenden und nicht etwa einen Rechner einfach das Optimum suchen lassen.

und nicht etwa einen Rechner einfach das Optimum suchen lassen.

Dafür gibt es ja dann die Mathelounge, wo diverse Leute die Lösungen schön brav angeben. ;)

2 Antworten

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Aloha :)

Hier geht es darum, eine Funktion \(U(x;y)\) unter einer konstanten Nebenbedingung \(g(x;y)\) zu optimieren:$$U(x;y)=\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac{1}{0,3}}\to\text{Max}\quad;\quad g(x;y)=3x+1,5y-380\stackrel!=0$$

Im Formalismus führt man nun den Lagrange-Multiplikator \(\lambda\) als neue Variable ein und bildet die Lagrange-Funktion:$$L(x;y;\lambda)=U(x;y)-\lambda\cdot g(x;y)$$Dann bildet man alle 3 partiellen Ableitungen der Lagrange-Funktion \(L\) und setzt diese gleich null:$$\frac{\partial L}{\partial x}\stackrel!=0\quad;\quad\frac{\partial L}{\partial y}\stackrel!=0\quad;\quad\frac{\partial L}{\partial\lambda}\stackrel!=0$$

Und genau hierbei wird die ursprüngliche Idee von Lagrange hinter dem mathematischen Formalismus versteckt. Die partielle Ableitung \(\frac{\partial L}{\partial\lambda}=g(x;y)\) liefert uns exakt die konstante Nebenbedingung. Die Berechnung kannst du dir also sparen.

Die beiden anderen partiellen Ableitungen liefern uns:$$\frac{\partial L}{\partial x}=\frac{\partial U}{\partial x}-\lambda\cdot\frac{\partial L}{\partial x}\stackrel!=0\quad\implies\quad\frac{\partial U}{\partial x}=\lambda\cdot\frac{\partial g}{\partial x}$$$$\frac{\partial L}{\partial y}=\frac{\partial U}{\partial y}-\lambda\cdot\frac{\partial L}{\partial y}\stackrel!=0\quad\implies\quad\frac{\partial U}{\partial y}=\lambda\cdot\frac{\partial g}{\partial y}$$Die beiden rechten Gleichungen können wir mit dem Gradienten zusammenfassen:$$\operatorname{grad}U(x;y)=\lambda\cdot\operatorname{grad}g(x;y)$$Und das ist genau die Kern-Idee von Lagrange: In einem Extremum muss der Gradient der zu optimierenden Funktion eine Linearkombination der Gradienten aller konstanten Nebenbedingungen sein. Da es hier nur eine konstante Nebenbedingung gibt, haben wir rechts nur einen Gradienten und einen Lagrange-Multiplikator \(\lambda\).

Der Gradient von \(g\) ist einfach zu berechnen, für den Gradienten von \(U\) nutzen wir die Kettenregel:$$\frac{\partial U}{\partial x}=\underbrace{\frac{1}{0,3}\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac{1}{0,3}-1}}_{\text{äußere Abl.}}\cdot\underbrace{0,3x^{0,3-1}}_{\text{innere Abl.}}=\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac73}\cdot x^{-0,7}$$

$$\frac{\partial U}{\partial y}=\underbrace{\frac{1}{0,3}\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac{1}{0,3}-1}}_{\text{äußere Abl.}}\cdot\underbrace{0,3y^{0,3-1}}_{\text{innere Abl.}}=\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac73}\cdot y^{-0,7}$$

Das heißt in Gradientenschreibweise:$$\left(\begin{array}{c}\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac73}\cdot x^{-0,7}\\[1ex]\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac73}\cdot y^{-0,7}\end{array}\right)=\lambda\cdot\binom{3}{1,5}$$

Um den Lagrange-Multiplikator \(\lambda\) zunächst loszuwerden, dividieren wir die Gleichung der ersten Koordinate durch die Gleichung der zweiten Koordinate:$$\frac{\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac73}\cdot x^{-0,7}}{\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac73}\cdot y^{-0,7}}=\frac{\lambda\cdot3}{\lambda\cdot1,5}\implies\frac{x^{-0,7}}{y^{-0,7}}=2\implies\frac{y^{0,7}}{x^{0,7}}=2\implies\frac yx=2^{\frac{10}{7}}$$Das liefert uns als Lagrange-Forderung:\(\quad\pink{y}=2^{\frac{10}{7}}\cdot x\pink{\approx2,6918\cdot x}\)

Diese Lagrange-Bedingung setzen wir in die Nebenbedingung ein:$$380=3x+1,5\pink y=3x+1,5\cdot\pink{2,6918\cdot x}=7,0377\cdot x\implies x=53,9949$$$$y=2,6918\cdot x=145,3435$$

Aus einer der Koordinatengleichungen für den Gradienten folgt der Lagrange-Multiplikator:$$3\lambda=\left(x^{0,3}+y^{0,3}\right)^{\frac{1}{0,3}}\cdot x^{-0,7}\implies \lambda=2,4374$$

Und durch Einsetzen von \(x\) und \(y\) in \(U\) erhältst du das Maximum:$$U_{\text{max}}=926,228$$

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Deine Lagrange-Funktion ist noch richtig. Die Ableitungen sind leider verkehrt. Da könntest du einen Ableitungsrechner zur Kontrolle benutzen.

f'x1 := 0.3·x1^(0.3 - 1)·(1/0.3)·(x1^0.3 + x2^0.3)^(1/0.3 - 1) - λ·(3) = 0

Das könntest du noch etwas vereinfachen und nach λ auflösen.

Genau so machst du das auch mit der partiellen Ableitung nach x2. Dann kannst du λ gleichsetzen und bekommst eine Gleichung x1 in abhängigkeit von x2. Mit der Dritten partiellen Ableitung die richtig ist kannst du dann x1 und x2 bestimmen. Der Rest ist dann nur noch einsetzen.

Zur Kontrolle komme ich auf:

x1 = 53.99490867
x2 = 145.3435159
λ = 2.437442152
U = 926.2280176

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Viele Dank! Ganz verstanden habe ich es aber leider nicht falls sie es mir mit ganzen schritten erklären könnten wäre ich dankbar!

Fasse meine partielle Ableitung mal zusammen und löse nach Lambda auf. Schaffst du das.

Dann probierst du die zweite partielle Ableitung. Schau dir dazu meine nochmals an. Nach x2 wird ja zum Glück fast exakt genau so abgeleitet.

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