Die Steigung eines Funktionsgraphen in einem Punkt, stimmt mit der Steigung der Tangente in diesem Punkt überein. Diese lässt sich - wie du schon richtig gesagt hast - mit der Ableitung an dieser Stelle berechnen.
Was bedeutet das geometrisch:
Da die Tangente eine Gerade ist, lässt sich die Steigung auch mit Hilfe des Steigungsdreiecks angeben. Der Steigungswinkel ist nun so definiert, dass man den Winkel von der \(x\)-Achse gegen den Uhrzeigersinn zur Tangente bestimmt:
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Steigung
Wenn du dich noch an die Trigonometrie im rechtwinkligen Dreieck erinnerst, siehst man also, dass
\(m=\frac{\Delta y}{\Delta x}=\frac{\text{Gegenkathete}}{\text{Ankathete}}=\tan{\theta}\)
gilt.
Bei fallenden Geraden kann der Steigungswinkel daher auch größer als \(90°\) sein (mache dir das anhand einer Skizze klar). Allerdings ist es für die Praxis etwas sinnvoller, in so einem Fall negative Winkel anzugeben: Wir messen einfach den Winkel von der \(x\)-Achse im Uhrzeigersinn zur Gerade und da wir quasi falschrum messen, bekommt der Winkel entsprechend ein negatives Vorzeichen. Ein Steigungswinkel von \(150°\) entspricht also auch einem Steigungswinkel von \(150°-180°=-30°\). Die Umrechnung bekommt man also mit einer Verschiebung um \(180°\) hin.