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Aufgabenstellung gem. Buch
Zu beginn des Spiels steht der eine Springer auf c1.

- Gib mithilfe von Pfeilen eine Folge von Zügen so an, dass der Springer schliesslich auf e8, die Position des gegnerischen Königs, kommt. 
- Zeichne die dazugehörige Kette von Pfeilen inklusive den direkten Positionswechsel von Start zu Endposition 

Wieviele Züge brauchst du mindestens. 

Situation
~draw~ ;rechteck(0|0 8 8);rechteck(2|0 1 1);rechteck(4|7 1 1);;text(2.2|0.5 "c1");text(4.2|7.5 "e8");text(0.3|8.5 "a");text(1.3|8.5 "b");text(2.3|8.5 "c");text(3.3|8.5 "d");text(4.3|8.5 "e");text(5.3|8.5 "f");text(6.3|8.5 "g");text(7.3|8.5 "h");;text(8.4|0.5 "1");text(8.4|1.5 "2");text(8.4|2.5 "3");text(8.4|3.5 "4");text(8.4|4.5 "5");text(8.4|5.5 "6");text(8.4|6.5 "7");text(8.4|7.5 "8");zoom(10);alpha(0.7) ~draw~

Frage,
ich habe die "Häuschen" durch Punkte ersetzt und habe gesehen, dass die "direkte Bewegung" von c1 bis e8 durch den Vektor v=(2  7) dargestellt werden kann. 
Wie kann ich das nun rechnerisch lösen, wenn ich weiss, dass der Springer folgende Bewegungen ausführen darf? 

(1 2) 
(1 -2)
(-1 2)
(-1 -2)
(2 1) 
(2 -1)
(-2 1)
(-2 -1)

Nachbemerkung: Siehe im Kommentar meine Lösung.





 


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5 mögliche Bewegungen nach try and fail also "ausprobieren"

~draw~ ;rechteck(0|0 8 8);rechteck(2|0 1 1);rechteck(4|7 1 1);rechteck(4|1 1 1);rechteck(3|3 1 1);rechteck(4|1 1 1);rechteck(5|4 1 1);rechteck(3|5 1 1);;text(2.2|0.5 "c1");text(4.2|7.5 "e8");text(0.3|8.5 "a");text(1.3|8.5 "b");text(2.3|8.5 "c");text(3.3|8.5 "d");text(4.3|8.5 "e");text(5.3|8.5 "f");text(6.3|8.5 "g");text(7.3|8.5 "h");;text(8.4|0.5 "1");text(8.4|1.5 "2");text(8.4|2.5 "3");text(8.4|3.5 "4");text(8.4|4.5 "5");text(8.4|5.5 "6");text(8.4|6.5 "7");text(8.4|7.5 "8");;zoom(10);alpha(0.7) ~draw~


1 Antwort

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Beste Antwort

Hallo limonade,

durch Ausprobieren kommt man natürlich relativ fix auf eine Lösung. Etwas schwieriger ist es, die Frage "Wie viele Züge brauchst du mindestens?" zu beantworten. Dazu folgende Überlegung:

Die Felder \(c1\) und \(e8\) sind in der Vertikalen 7 Felder entfernt. Da ein Springer nur maximal 2 Felder in horizontaler oder vertikaler Richtung überwinden kann, benötigt er mindestens 4 Züge für die vertikale Distanz von 7 Feldern.

Färbe nun jedes Feld auf dem Brett - wie ein richtiges Schachbrett - mit den Farben weiß und schwarz ein. Dann siehst Du, dass das Feld \(c1\) schwarz und das Feld \(e8\) weiß ist. Ein Springer wechselt mit jedem Zug die Farbe seines Feldes (probiere es aus!). Daraus folgt, dass er auf dem Weg von einem Feld zu einem anderen Feld mit unterschiedlicher Farbe eine ungerade(!) Anzahl von Zügen zurück legen muss. Daraus folgt, dass die Mindestanzahl der Züge bei 5 liegt.

Hast Du also einen Weg mit 5 Zügen gefunden (es gibt mehrere Möglichkeiten) so geht es nicht kürzer.

Nachtrag: mit Vektorrechnung kommst Du hier nicht weiter.

Gruß Werner

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Super, ich werde es nachprobieren. Vielleicht muss ich dann trotzdem rückfragen. 


Thema Vektorrechnung

Ich dachte, dass ich den Vektor  v = (2 7) irgendwie in einfachster weise zerlegen muss, stiess jedoch beim Versuch dann an meine Grenzen weil der Springer aus einem Feld 8 unterschiedliche Bewegungen ausführen kann.


Vielen Dank dir! :)

Du schriebst: "ich werde es nachprobieren" .. wenn Du damit den Farbwechsel beim Springerzug meinst - dazu folgender Tipp: Das Feld \(a1\) - Koordinate \((1;1)\) ist auf dem Schachbrett naturgemäß schwarz. Die Summe der Koordinaten ist hier \(1+1=2\).

Was zeichnet die Summe der beiden Koordinaten bei schwarzen Feldern aus und was bei weißen Feldern?

Ist die Summe der Koordinaten eines Springerzugs a) immer gerade; b) immer ungerade oder c) unterschiedlich?

PS.: Du kannst kein Schach - gell?

Ich schrieb: "Nachtrag: mit Vektorrechnung kommst Du hier nicht weiter." da war ich zu voreilig, da geht schon was:

Es gibt acht unterschiedliche Springerzüge, von denen jeweils einer die Negation eines anderen ist. Die vier Züge

$$s_0=\begin{pmatrix} -2\\ 1\end{pmatrix}, \space s_1=\begin{pmatrix} -1\\ 2\end{pmatrix}, \space s_2=\begin{pmatrix} 1\\ 2\end{pmatrix}, \space s_3=\begin{pmatrix} 2\\ 1\end{pmatrix}$$

und ihre Negationen \(-s_0\) bis \(-s_3\) bilden alle acht Züge ab. Als Basis eines Vektorraums würden zwei der acht genügen, aber wir benötigen hier die obigen vier. Man nennt das ein Erzeugendensystem des Vektorraums. Nun kann man mit ganzzahligen Koeffizienten jede mögliche Zugfolge eines Springers beschreiben.

Deine Lösung oben entspricht dem Vektor \((1;1;1;2)^T\). das bedeutet, der Springer ist 1-mal um  \(s_0\), 1-mal um \(s_1\), 1-mal um \(s_2\) und 2-mal um \(s_3\) gesprungen, um von \(c1\) nach \(e7\) zu kommen. Oder als Matrizen-Multiplikation:

$$\begin{pmatrix} -2&-1 &1 & 2\\ 1& 2& 2& 1\end{pmatrix} \cdot \begin{pmatrix} 1\\ 1\\ 1\\ 2\end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 2\\ 7\end{pmatrix}$$ über die Reihenfolge der einzelnen Züge werden so keine Angaben gemacht! Umgekehrt, kann man alle Lösungen \(\vec{x}\) suchen, die folgende Gleichung erfüllen:

$$\begin{pmatrix} -2&-1 &1 & 2\\ 1& 2& 2& 1\end{pmatrix} \cdot \vec{x} = \begin{pmatrix} 2\\ 7\end{pmatrix}$$

Dieses Gleichungssystem ist unterbestimmt, da weniger Gleichungen als Variablen vorhanden sind (zwei Gleichungen aber vier Komponenten von \(\vec{x}\)). Dazu führt man zwei Variablen \(s\) und \(t\) ein - und kommt auf folgende Lösungsmenge:

$$\begin{aligned} x_0 &= \frac{-11}{3} + \frac43 s + \frac53 t\\ x_1 &= \frac{16}{3} - \frac53 s - \frac43 t\\ x_2 &= s \\ x_3 &= t\end{aligned}$$ Eine zusätzliche Bedingung ist, dass die \(x_i\) ganzzahlig sein müssen. Ein Springer kann keine halben Züge ziehen! Aus den letzten beiden Gleichungen ist offensichtlich, dass \(s\) und \(t\) demnach auch ganzzahlig sein müssen. Und damit auch \(x_0,x_1 \in \mathbb{Z}\) sind, muss gelten:

$$s \equiv t + 2 \mod 3$$ In Deiner Lösung oben war \(x_3=t=2\). Dann kann \(s\) z.B. gleich -2, 1, 4 oder 7 sein. Also ein Wert bei der nach Division durch 3 immer der selbe Rest wie bei \((t=2)+2=4\) (also =1) übrig bleibt. Und wenn Du \(t=2\) und \(s=1\) oben einsetzt, so wirst Du sehen, dass der oben angegebene Lösungsvektor \(\vec{x}\) heraus kommt.

Durch freie Wahl von \(t\), und passende Wahl von \(s\) kann man nun beliebig viele Lösungen erzeugen. Ich konzentriere mich nun auf Lösungen, die nur aus 5 Zügen bestehen. So einen Lösungsvektor erkennt man daran, dass die Summe aller Beträge in Summe stets =5 ist. Man nennt dies die Summennorm bzw. 1-norm; bzw. formal

$$\lVert \vec{x} \rVert_1 = \sum_i |x_i|= 5$$

Jetzt kommt man relativ einfach durch Probieren recht schnell drauf, dass nur drei Lösungsvektoren mit der Norm=5 existieren. Das sind:

$$\vec{x}_a = \begin{pmatrix}0 \\ 0\\ 4\\-1 \end{pmatrix}; \space \vec{x}_b = \begin{pmatrix} -1\\ 2\\ 2\\ 0\end{pmatrix}; \space \vec{x}_c = \begin{pmatrix}1 \\ 1\\ 1\\ 2\end{pmatrix}$$ Wir machen aber noch keine Aussage über die Reihenfolge. Allein bei \(\vec{x}_b\) sind 60 verschieden Zugfolgen möglich, von denen sich 54 vollständig auf dem Schachbrett befinden.

Das soll genügen. Sei bitte so nett und teile mir mit ob Du das verstanden hast, oder was Du nicht verstanden hast. Ich kann Deinen momentanen Ausbildungsstand schlecht einordnen?

Gruß Werner

Das übersteigt definitiv mein Niveau, das letzte was ich verstanden habe ist, dass du Matrizen brauchst. 


Mit dem Sigma und dem links davon in Doppelbetragsstrichen liegendem x weiss ich nicht was du aufsummieren willst, du hast ja keine Obergrenze und 1+2+3 > 5. Deswegen konnte ich das nicht verstehen. :)


Welches Niveau ist das denn, was du gezeigt hast? 

Hallo limonade,

Schade, Du hattest explizit nach 'Vektorrechnung' gefragt! aber gut - wieder was gelernt!

Dann schätze ich Dich als Schülerin der Mittelstufe Gymnasium oder Realschule eine. So etwas wie 'Vektorgeometrie' kommt aber IMHO erst in der Oberstufe dran. Du stellst aber hier manchmal Aufgaben ein, die zumindestens in Deutschlands Schulen in dem Bereich nicht üblich sind. Kann sein, dass Du in der Schweiz oder in Österreich zur Schule gehst? 

Mach weiter so - ich finde es gut, wie Du hier fragst und auch Antworten schreibst und Dich um Dein Fortkommen in Mathematik bemühst!

Zu deiner Frage. Das \(\sum_i\) steht für eine Summe über alle(!) \(i\) - also alle 4 Komponenten des Vektors. Hier ist es eine Summe der Beträge der Komponenten des Vektors: Ist z.B.:

$$\vec{x}_b = \begin{pmatrix} -1 \\ 2\\ 2\\ 0 \end{pmatrix}$$

Dann ist 

$$\lVert \vec{x}_b \rVert_1 = \sum_{i=0}^3| {x_i}_b| = |-1| + |2| + |2| + |0| = 5$$

In der konkreten Anwendung bedeutet das hier, dass der Springer 5 Züge macht und zwar:

$$- s_0 + 2 \cdot s_1 + 2 \cdot s_2$$

Der eine Zug \(-s_0=(2;-1)^T\) ist der negierte Zug von \(s_0=(-2;1)^T\).

Was für ein Niveau habe ich gezeigt? Schwer zu sagen. IMHO sollte ein Abiturient dies nachvollziehen können.

"Kann sein, dass Du in der Schweiz oder in Österreich zur Schule gehst?"
Ja genau, ich hole sozusagen die Matura nach. 

"Das ∑i∑i steht für eine Summe über alle(!) ii - also alle 4 Komponenten des Vektors. Hier ist es eine Summe der Beträge der Komponenten des Vektors: Ist z.B.:"
Ok ja jetzt sehe ich es, wäre selbst aber eben niemals darauf gekommen, also sicher nicht mit dieser Notation. :)

"Was für ein Niveau habe ich gezeigt? Schwer zu sagen. IMHO sollte ein Abiturient dies nachvollziehen können."
Ok ich habe das Niveu ungefähr evt. leicht niedriger,
wenn ich es ganz in Ruhe anschaue, kann ich es auch nachvollziehen aber selbst auf die Art "Vektorrechnung", also die die du gemacht hast,
wäre ich jetzt nicht gekommen. 
Vor Allem aber auch nicht mit der Matrizenmultiplikation. 





"Mach weiter so - ich finde es gut, wie Du hier fragst und auch Antworten schreibst und Dich um Dein Fortkommen in Mathematik bemühst!"
Vielen Dank ! :D

"...Du stellst aber hier manchmal Aufgaben ein, die zumindestens in Deutschlands Schulen in dem Bereich nicht üblich sind."
Ich will Mathe Studieren, leider hat sich das etwas später herauskristallisiert und ich habe nicht Schwerpunkt (Leistungskurs) Phys/Math gewählt und dementsprechend weniger Kentnisse. Dann habe ich mir ein Buch gekauft, genauer ein Repetorium, das Alle Themen der Mathematik beinhaltet die gemäss Buch stillschweigend für ein Mathematikstudium vorausgesetzt werden, das beinhaltet Beweise und so weiter, Und auch Analysis mit Arcus-Funktionen und vieles mehr. Ob das wirklich Voraussetzung ist weiss ich nicht aber gemäss Buch ist es elementar. 

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