Lieber Anton; als Schüler hätte ich nie für Möglich gehalten, dass meine matematischen Fähigkeiten je ausreichen würden, eine Fälschung aufzudecken. Zunächst einmal eine historische Einleitung.
Die Aussage des SRN wurde mir im Jahre 2011 zugetragen in einem ( heute nicht mehr existierenden ) Internetportal von User " Ribek " Aktion ===> Jürgen von Manger
" Ich bin ein höflichen Menschen. "
Die Aussage erschlug mich förmlich gleich der Erleuchtung, dem ===> Satori des japanischen Zenbuddhismus. Da ich gutgläubig bin, hielt ich Ribek für den Entdecker - das Ganze war augenscheinlich noch völlig neu. Und so begann ich denn, eigene Interbetbeiträge zu verfassen unter Bezugnahme auf das " Ribekteorem "
Ein Punkt, der hier keines Falls fehlen darf. Eines Tages erhielt ich folgende ABMAHNUNG von einem Administrator jenes Forums:
" Uns ist bekannt geworden, dass du ein Teorem diskutiert hast in einem Fremdforum, das hier von UNSEREN USERN entdeckt wurde ( offensichtlich gemeint: das Ribekteorem. ) Entdeckungen unserer User sind GEISTIGES EIGENTUM DES FORUMS und urheberrechtlich geschützt. Unerlaubte Verbreitung ist mit Strafandrohung bedroht ... "
So unhaltbar ( rein juristisch ) diese Behauptung ist. ( Bei Teoremen handelt es sich weder um Kunstwerke noch um Patente. ) Da doch die Moderatoren von der Richtigkeit ihrer Position überzeugt schienen, verstärkte dies meine Wahrnehmung, Ribek sei tatsächlich der Entdecker.
Meine gelegentlichen Rückfragen bei Ribek selber jedoch, ob er tatsächlich der Entdecker sei bzw. ob er einen Beweis veröffentlichen könne, blieben Regel mäßig unbeantwortet ...
Wie gesagt; Gauß wäre der letzte, auf den ich damals verfallen wäre. Zu jedem Portal gehören aber auch immer User, die selber Mathe Studienräte sind. Jeder von ihnen hätte schließlich jenen Einwand vorbringen können a la Feuerzangenbowle
" Hier dat hat sooo'n Baat; dat hat schon de jroße Jauß jesaht ... "
" Verzeihung Herr Professor; schreibt man ' Gauß ' mit ' G ' oder mit ' J ' ? "
" Mit ' Jee ' meine Herren; mit ' Jee ' ... "
Nichts davon. Da ich als Schüler ja selber Mathelehrer genossen hatte, überraschte mich nicht, was jetzt geschah. Nämlich gaaar nichts - ich wurde schlicht und ergreifend ignoriert.
Natürlich müssen diese Herren meine Beiträge gelesen haben. Da aber der SRN offensichtlich nicht zu ihrem Curriculum gehörte, vermieden sie es eher, Schüler innerhalb des Portals auf Lösungsstrategien von mir hinzuweisen, die vom SRN Gebrauch machten. Man kann sich leichtlich denken, dass sie diese Info auch vor ihren Klassen zurück halten, um nicht mit dem Lehrplan, dem Direx oder vorgesetzten Schulbehörden aneinander zu geraten ...
Die Lage veränderte sich Grund legend, als sich der ( ziemlich bärbeißige ) User " Ascon " in die Debatte einschaltete - und mit seinem Beitrag gleichsam den Studienräten die Kohlen aus dem Feuer holte. Ascon beschimpft mich als " Troll " und hält mir vor, " ein Ribekteorem habe es nie gegeben. Die Aussage gehe nämlich auf Gauß zurück und schimpfe sich SRN "
Ich war fassungslos - ja zornig, um ehrlich zu sein ( Begründung wird nachgeliefert ) DAS konnte und wollte ich nun wirklich nicht glauben. Doch fürs Erste ließ sich nicht widerlegen: Nicht nur Wiki, sondern sämtliche Portale, die den SRN zitieren, bieten einen weit gehend ähnlichen Wortlaut so wie diesen Bezug auf Gauß. Und jetzt folgt meine Philippika.
ANTITESE 1
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Jenes Wort des Augustinus
" Nimm und lies. "
Ich meine Artin und v.d. Waerden ( 1930 ) , Urgestein der Algebra, die Maßstäbe gesetzt haben. Wirf einen Blick in ihre Bücher, ob die überhaupt sowas wie den SRN kennen ...
Übrigens: Es gibt da eine Anekdote; Werner Heisenberg hat sie überliefert, der eng mit v.d. Waerden befreundet war und häufiger Gast in dessen Seminaren. Und zwar geht Heisenberg mit v.d. Waerden eine Wette ein. Zu verschiedenen ungelösten Fragen der Zahlenteorie behauptet Heisenberg ( fiktiv und provokant ) er habe eine Beispielzahl gefunden, die die Richtigkeit des ( vermuteten ) Teorems belege. Nur eben - seine Beispielzahl sei 4 711-stellig und daher nur schwer zu veröffentlichen ...
V.d. Waerden ganz cool
" Gegen meine Erfahrung sind Sie CHANCEN LOS . Ich finde immer ein Testkriterium, warum Ihre Zahl, wie viele Stellen sie auch immer haben mag, die Voraussetzungen des Teorems gar nicht erfüllen KANN . "
Und Heisenberg berichtet, er habe auch noch jede Wette verloren ...
Ich meine nur. Ich werde das Gefühl nicht los; wer immer gegen mich antritt mit der Behauptung, der SRN gehe auf Gauß zurück, ist gegen mich Chancen los.
ANTITESE 2
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Vielleicht wirst du mir zustimmen, dass Wikis Matematikbeiträge hoch professionell sind; noch zu jedem Tema finde ich Verallgemeinerungen und Querverweise, die du in den gängigen Unitexten vergebens suchst. Und hiergegen fällt der SRN Artikel deutlich ab; er wirkt geradezu pennälerhaft. Keine Verallgemeinerungen; keine Verweise. Man hat nachgerade den Eindruck, es handelt sich um die Fleißarbeit eines Gymnasiasten, der um die nächste Versetzung bangt ...
Ich habe mir ja einen allgemeinen Eindruck verschafft; die Schuld trifft ja Wiki nicht allein. Wer immer den SRN überhaupt zur Kenntnis nimmt, zitiert ihn - falsch.
Hier die Aussage hat doch überhaupt nur Sinn für primitive Polynome ( warum? ) Das Skandalon: Alle Quellen lassen überein stimmend Polynome mit gebrochenen ( ! ) Koeffizienten zu. Der professionelle Ansatz würde lauten
" Gegeben sei ein primitives Polynom. "
Getreu dem Wittgensteinschen Diktum, dem nachgerade die Matematiker verpflichtet sind:
" Alles, was sich sagen lässt, lässt sich klar sagen. "
Nimm doch jenes Teorem, welches neuerdings in den Rang eines Zwillingsbruders des SRN erhoben wurde; ich meine den Eisensteintest, der ja nun unbestreitbar aus dem 19. Jh. stammt. Und hier findest du die Beschränkung auf primitive Polynome.
Das lässt doch jetzt nur den einen Schluss zu: Der SRN muss noch der Art neuen Datums sein, dass dieser Lapsus vor mir noch niemandem aufgefallen ist ...
Halt wir sind lange noch nicht fertig. Diese Ganzzahligkeits-Aussage des SRN verlangt nämlich auf einmal nach einer neuen Definition. Du musst sagen; ein Polynom heiße normiert, wenn seine primitive Form mit seiner Normalform übereinstimmt.
( Normiert zu sein ist eine Eigenschaft des Polynoms selbst und nicht eine Eigenschaft einer seiner ( äquivalenten ) Darstellungen. )
Korollar zum SRN: Ein normiertes Polynom kann wenn überhaupt rationale, so nur ganzzahlige Wurzeln haben.
Es gibt ja zig Poynome; Minimalpolynom, separable Polynome - was weiß ich. Aber von sowas wie einem normierten Polynom habe ich noch nie gelesen - und das legt eben den Schluss nahe, dass die Kapazitäten von einem SRN gar nichts wussten / wissen und ihn überhaupt nicht berücksichtigten. Und das spricht ganz sicher nicht für Gauß ...
ANTITESE 3
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Wir wenden uns wieder mal dem leidigen Problem mit Wurzel ( 2 ) zu, das einfach nicht zur Ruhe kommen will. Schon die ollen Griechen sollen den Entdecker jener Irrationalität im Meer versenkt haben, um Poseidon zu besänftigen ...
Den kanonischen Beweis lernte ich mit 13 ( 1964 ) erst aus einem Buch kennen und hernach aus dem Telekolleg. Schwachpunkt dieses kanonischen Beweises ist es, mit der bloßen MÖGLICHKEIT zu liebäugeln, 2 ^ 1/2 könne so etwas sein wie ein Bruch p / q - im eindeutigen GEGENSATZ zu der Aussage des SRN .
Auf einer Youtube Site findest du untereinander von ein und dem selben Prof die Videos
" Warum 2 ^ 1/2 irrational ist. "
" Warum 3 ^ 1/2 irrational ist. "
" Warum 5 ^ 1/2 irrational ist. "
" Warum 7 ^ 1/2 irrational ist. "
Hier spricht ein amerikanischer ( ! ) top ( ! ) Wissenschaftler, dem das allgemeine Prinzip überhaupt nicht klar ist - weil er noch nie vom SRN gehört hat.
" Nicht für die Schule; für das Leben lernen wir. "
Der Beweis per SRN , dass 4 711 ^ 1 / 123 notwendig irrational, würde sich also allen Schülern lebenslang einprägen ... Und hätte Gauß dieses Teorem wirklich entdeckt, wäre genug Vorlaufzeit gewesen, das Curriculum umzustellen. Das Problem liegt ja gerade dort begraben, dass alle Textbücher umgeschrieben werden müssen und eine völlig neue Didaktik ins Leben gerufen werden muss ...
ANTITESE 4
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Man darf die Dinge ja auch nicht isoliert sehen. Wiki ( und auch sonst niemand ) sieht den SRN in Bezug auf irgendetwas. Dabei gelangen mir bereits im Jahre 2011 in jener Woche, als ich vom SRN erfuhr, drei Entdeckungen. Vom gkt eines Polynoms war hier ja schon die Rede. Und Gauß? Gauß ist doch der Teilerfürst, der Teilbarkeitseigenschaften entdeckte, die unsereins nicht mal versteht. Dass ausgerechnet ein Gauß an diesem gkt vorbei geschlittert sein soll, erscheint dann doch mehr als rätselhaft.
( max Zeichen )