Wenn du dich mit ===> Residuen anfreunden könntest, dem wohl komplitückischsten Gebiet aus der komplexen ===> Funktionenteorie Besorgen wir uns zunächst die Polstellen des Nennerpolynoms n ( x )
n ( x ) = x ² - p x + q ( 1a )
Am Schnellsten kriegst du das mit Vieta dem geschmähten Stiefkind.
p = 2 Re ( z0 ) = 4 ===> Re ( z0 ) = 2 ( 1b )
q = | z0 | ² = 5 ===> | z0 | = sqr ( 5 ) ( 1c )
Nach Pythagoras ergibt das eine ganze ===> Gaußsche Zahl
z0 ; z0 * = 2 +/- i ( 2 )
Berechnen wir zunächst das Residuum von z0
G ( z ; z0 )
Res f | z0 = ( 1 / 2 Pi i ) $ -------------------- dz ( 3 )
z - z0
Auf Grund des ===> Cauchyschen IntegralSATZES ( CIS ) kommt in ( 3 ) ja nur deshalb etwas von Null Verschiedenes heraus, weil der singuläre Nenner innerhalb des Integrationskreises liegt. Dabei ist der Integralkern G " alles von deiner Funktion, was nicht singulär wird "
2
G ( z ; z0 ) = ----------------- ( 4a )
z - z0 *
2
= -------------------------- ( 4b )
z - ( 2 - i )
So bekam denn dieses Verfahren auch den Spitznamen Abdecker-oder Zuhälterverfahren, weil du ( mit der Hand ) alles " abdeckst 2 bzw. " zuhältst " , was singulär wird. Cauchysche IntegralFORMEL ( CIF ) Diktat für Formelsammlung, Regelheft und Spickzettel
" Das Residuum ist gleich dem Wert des Integralkerns an der Polstelle. "
Res f | z0 = G ( z0 ; z0 ) = ( 5a )
2
= --------------------------------- = ( - i ) ( 5b )
( 2 + i ) - ( 2 - i )
Mooment; was haben wir jetzt? Das Residuum ist gleich einem " Rundlaufintegral " , das sich ergeben würde, wenn wir die Polstelle z0 einmal um ( + 360 ° ) auf einem ( ansonsten beliebigen ) geschlossenen Weg umlaufen ( Dreieck, Quadrat, Kreis, Ellipse. )
Nehmen wir mal an, du hast einen ( betragsmäßig ) hinreichend großen negativen reellen Startwert a und Zielpunktt b . Und du willst dieses reelle Integral auswerten von a bis b . Wenn du den reellen Weg durch einen Halbkreis in der komplexen Ebene schließt, enthält dieser Weg - a und b genügend groß voraus gesetzt - die Polstelle z0 . Und nach dem ===> Residuensatz bleibt der Pol z0 * ja unberücksichtigt.
Und jetzt lassen wir a und b gegen Unendlich gehen - was du ja ursprünglich vor hattest. Dann sagt uns das ===> Jordansche Lemma, dass der Beitrag des o.e. Halbkreises gegen Null geht; das uneigentliche Integral wird gleich dem Residuum.
Aber das kann doch unmöglich sein, dass unser Integral in ( 5b ) imaginär raus kommt ( ! ? ) Beachte den Normierungsfaktor ( 2 Pi i ) in ( 3 ) - echt lästige Dinge, an denen es oft scheitert. also ( 2 Pi ) ist das richtige Ergebnis.
Da gibt es einen Witz aus der teoretischen Physik; der beschäftigt sich mit obiger Kalamität. Also c ist die Lichtgeschw. , G die Gravitationskonstante, e die Elementarladung und h das Plancksche Wirkungsquantum.
Teoretiker pflegen ja immer alles gleich Eins zu setzen; der Witz geht so:
" e = c = h = G = Pi = i = 1 ..... "