Hallo goku11,
dein Beispiel \( A_2 \) lässt sich zu
\( \Sigma'_a = \{ \emptyset, [0, a), [a, 1], \Omega \} \)
mit \( a \in [0, 1] \) verallgemeinern, wobei man den Spezialfall \( a = 0 \) (nicht aber den Fall \( a = 1 \)) mittels
\( \Sigma'_0 = \{ \emptyset, \Omega \} \)
verstehen kann.
Eine nicht-triviale Sigma-Algebra mit unendlich vielen Elementen erhält man über die unendlich vielen Mengen
\( M_{a, i} = \{ [0, a^i), [a^i, 1] \} \)
mit \( a \in (0, 1) \) und \( i \in \mathbb{N} \). Die von der Vereinigung dieser Mengen erzeugte Sigmaalgebra,
\( \Sigma''_{a} = \sigma( \cup_i M_{a, i} ) \)
hat unendlich viele Elemente. Es gibt darüberhinaus unendlich viele dieser Sigmaalgebren (nämlich eine für jedes \( a \)). In diesem Beispiel sind die Elemente allerdings nicht alle explizit, sondern über den Erzeugeroperator \( \sigma \) implizit angegeben.
Der Ansatz, für den man das Intervall \( [0, 1] \) regulär in Teilintervalle schachtelt, funktioniert natürlich auch. Hierbei lässt sich die Zahl der Teilintervalle \( g \in \mathbb{N} \) beim Rekursionsschritt als Parameter für eine ganze Familie von Sigma-Algebren nutzen:
\( \Sigma'''_g = \sigma\left( \left\{ [0, \frac{1}{g^i}), [ \frac{1}{g^i}, \frac{2}{g^i}), \dots, [\frac{g^i -1 }{g^i}, 1] \text{ mit } i \in \mathbb{N} \right\} \right) \).
Hier hat man mit \( \Sigma'''_{2} \) und \( \Sigma'''_{3} \) bereits zwei Sigma-Algebren mit unendlich vielen Elementen gegeben. Auch diese Definition erklärt nicht alle Elemente von \( \Sigma_g \) explizit, sondern die meisten implizit (zumindest lässt sich jedem explizit definierten Element mehr als ein implizit definiertes zuordnen).
Man sieht aber, dass bereits die erzeugende Menge unendlich viele Elemente hat, was einem die Folgerung dieser Eigenschaft auf die von dieser Menge erzeugte Sigma-Algebra erlaubt.
Mister