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Ich habe folgende Aufgabe


Gegeben seien die vier Geraden

ℓ1:={(x, y, z)∈R3:y=z= 0}

ℓ2:={(x, y, z)∈R3:x=z= 2}

ℓ3:={(x, y, z)∈R3:x+y=y+z= 0}

ℓ4:={(x, y, z)∈R3:x+y=x+z= 2}

Geben Sie eine (beliebige) affine Transformation T:ℝ3→ℝ3an, welche die folgenden drei Bedingungen erfüllt:

(i) Sie bildet ℓ1auf ℓ3 ab.

(ii) Sie bildet ℓ2 auf ℓ4 ab.

(iii) Sie fixiert den Punkt(0,1,1)


Ich habe die ersten beiden Bedigungen auch schon gemacht und erhalte am Ende

von Bedingung 1:

b=λ·(2,-2,2) und

A(1,0,0)= (μ−λ)·(1,−1,1)     (1)

Von Bedingung 2:

A(0,1,0)=(ρ−ν)·(1,−1,−1)  (2)

und A(0,0,1)= (0,1,1)+ν·(1,−1,−1)−μ·(1,−1,1)  (3)

Nun muss ich ja noch die Bedingung 3 verwenden.

Leider weiß ich nicht genau was drei mir sagt.

Rechne ich einfach die Gleichungen (2)+(3), da ich am Ende den Vektor (0,1,1) erhalten muss oder wie mache ich das?

Über Hilfe würde ich mich echt freuen!

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Versuche es mal mit (111112112)x+(222)\begin{pmatrix}1& -1& -1\\ -1& 1& 2\\ 1& 1& -2\end{pmatrix} \cdot x + \begin{pmatrix}2\\ -2\\ 2\end{pmatrix}melde mich ggf. heute Abend noch mal.

1 Antwort

+1 Daumen

bin gestern Abend in einer Sackgasse stecken geblieben; aber ich denke jetzt habe ich es ...

Ich fasse mich kurz und gehe gleich auf die Schreibweise homogner Koordinaten und benenne die affine Transformation mit x=Axbzw. : x=(noap)x\vec{x}' = A \cdot \vec{x} \quad \text{bzw.:} \quad \vec{x}' = \begin{pmatrix} \vec{n}& \vec{o}& \vec{a}& \vec{p}\end{pmatrix} \cdot \vec{x} Aus der ersten Bedingung l1l3l_1 \to l_3 folgt schonl1=(λ001)    n=(nnn0),p=(ppp0),n,pRl_1 = \begin{pmatrix} \lambda \\ 0\\ 0\\ 1 \end{pmatrix} \implies \vec{n} = \begin{pmatrix} n\\ -n\\ n \\ 0\end{pmatrix}, \quad \vec{p} = \begin{pmatrix} p\\ -p\\ p \\ 0\end{pmatrix}, \quad n,\, p \in \mathbb{R}Aus der zweiten Bedingung l2l4l_2 \to l_4 mit l2=(2λ21),da x=z=2l_2 = \begin{pmatrix} 2\\ \lambda\\ 2\\ 1 \end{pmatrix}, \quad \text{da} \space x=z= 2 folgt rein formal Al2=l4    2n+λo+2a+p=l4A \cdot l_2 = l_4 \implies 2\vec{n} + \lambda \vec{o} + 2\vec{a} + \vec{p}= l_4 Wegen y=2xy=2-x und z=2xz=2-x mus der Richtungsvektor o\vec{o} dann sein:l4=(λ2λ2λ1)    o=(ooo0),oRl_4 = \begin{pmatrix} \lambda' \\ 2-\lambda'\\ 2-\lambda'\\ 1 \end{pmatrix} \implies \vec{o} = \begin{pmatrix} o\\ -o\\ -o \\ 0 \end{pmatrix}, \quad o \in \mathbb{R}Das setze ich alles in die Gleichung Al2=l4A \cdot l_2 = l_4 ein und erhalte:x=2n+λo+2ax+py=2nλo+2aypz=2nλo+2az+p\begin{aligned} x &= 2n + \lambda o + 2a_x + p \\ y &= -2n - \lambda o + 2a_y -p \\ z &= 2n -\lambda o +2a_z + p\end{aligned} aus x+y=2x+y=2 folgtay=1axa_y = 1 - a_xund aus x+z=2x+z=2 folgtaz=12naxpa_z = 1-2n -a_x -pSetze ich der Einfachheit halber ax=aa_x=a kann man für die Transformation AA schreibenA=(noapno1apno(12nap)p0001)A = \begin{pmatrix} n & o& a& p\\ -n& -o& 1-a& -p\\ n& -o& (1-2n -a -p)& p\\ 0& 0& 0& 1 \end{pmatrix}

Aus der Bedingung, dass der Punkt (011)(0|\, 1|\, 1) ein Fixpunkt ist, folgt nocho+a+p=0    a=opo+1ap=1o+12nap+p=1\begin{aligned} o+a+p &=0 \implies a = -o-p\\ -o +1 -a -p &= 1 \\ -o + 1-2n -a -p + p &= 1 \end{aligned}Die beiden ersten Gleichungen sind redundant. Setze ich das aa aus der ersten in die dritte ein, so erhält mano+12n(op)=1    p=2n,a=o2n-o + 1-2n -(-o-p) = 1 \implies p = 2n, \quad a = -o-2nAlles in AA einsetzen:A=(noo2n2nno1+o+2n2nno(12n+o)2n0001)A = \begin{pmatrix} n & o& -o-2n& 2n\\ -n& -o& 1+o+2n& -2n\\ n& -o& (1-2n +o)& 2n\\ 0& 0& 0& 1 \end{pmatrix}Mit n=1n=1 und o=1o=-1 wird daraus z.B.:A=(1112112211220001)A = \begin{pmatrix} 1 & -1& -1& 2\\ -1& 1& 2& -2\\ 1& 1& -2& 2\\ 0& 0& 0& 1 \end{pmatrix}Falls irgendwas nicht klar ist, so frage bitte nach.

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Hm,

sollte nicht (0,1,1) Fixpunkt sein, oder seh ich da was flasch?

A {0,1,1,0} = {-2, 3, -1, 0}

sollte nicht (0,1,1) Fixpunkt sein, oder seh ich da was flasch?
A {0,1,1,0} = {-2, 3, -1, 0}

Ja - Du siehst das zu flach ;-) In der Welt der homogenen Koordinaten bekommen Punkte eine 11 als homogene Koordinate. A(0111)=(0111)A \cdot \begin{pmatrix} 0\\ 1\\ 1\\ 1\end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 0\\ 1\\ 1\\ 1\end{pmatrix}

Ohne diese Schreibweise würde eine affine Transformation ja auch so aussehen:x=(111112112)(011)+(222)=(231)+(222)=(011)\begin{aligned} x' &= \begin{pmatrix} 1 & -1& -1\\ -1& 1& 2\\ 1& 1& -2\end{pmatrix} \cdot \begin{pmatrix} 0\\ 1\\ 1 \end{pmatrix} + \begin{pmatrix} 2\\ -2\\ 2 \end{pmatrix} \\&= \begin{pmatrix} -2\\ 3\\ -1 \end{pmatrix} + \begin{pmatrix} 2\\ -2\\ 2 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 0\\ 1\\ 1 \end{pmatrix} \end{aligned}siehe auch die Diskussion bei dieser Frage.

Spät kommt er doch er kommt ;-)...

Schon etwas abgehangen die Aufgabe und sie ist mir wieder in die Hänge gefallen, weil ich GeoGebra an Homogenen Koordinaten HK versuchen will. Ich musste mir auch erst etwas Handwerkszeug zurechtlegen, weil ggb nur R2 und R3 Elemente kennt und man die HK-Objekte dann in Listen weiterführen muss.

Ich kann im CAS natürlich nur den rein formalen Weg gehen und mir bleibt am Schluß eine Geraden-Variable übrig, das sollte OK sein?  Du hast ja 2 freie Variablen gesetzt, seh ich das richtig?

Ich frage mich jetzt, was in dem Gesamtkunstwerk alles drinsteckt. Und wie man das aufdröseln könnte....

Magst Du mal drüber schauen?

https://www.geogebra.org/m/jghgk59j

Hallo wächter,

bin ja schon froh, dass Du das gleiche Ergebnis raus hast wie ich. Ja ich habe 2 freie Variablen eingesetzt - das nn und das oo. So im Detail kann ich Deiner Herleitung nicht folgen. Mit Geogebra hatte ich mich noch nicht beschäftigt,

Ich frage mich jetzt, was in dem Gesamtkunstwerk alles drinsteckt. Und wie man das aufdröseln könnte....

Man kann versuchen es darzustellen. Ich stelle solche Transformation gerne mit den 4 Spaltenvektoren der Transformationsmatrix dar.

Hier in Geoknecht3D.

Man kann dort schön die Koordinaten des Fixpunktes in beiden Koordinatensystemen ablesen. Beides mal ist F=(011)TF = \begin{pmatrix} 0& 1& 1 \end{pmatrix}^T. Auch der Schnittpunkt PP von l2l_2 mit der XZ-Ebene hat die selben Koordinaten wie PP' in der na-Ebene.

Man kann auch noch die Eigenwerte und -vektoren bestimmen. Dort sieht man u.a., dass jeder Punkt auf der Ursprungsgeraden durch FF wieder auf sich selbst abgebildet wird.

Gruß Werner

Hallo Werner,

ich hab den Nullvektor als Urbild und Bild eingesetzt

{ Ao {0,0,0,1} - l3_h(t31)} - 0 landet irgend wo auf l3

{Ao l1_h(t13) - {0, 0, 0, 1}} - irgend ein Punkt von l1 landet auf 0

das führt auf ein Teilergebnis von

A1 : =(t31t13a12a13t31t31t13a22a23t31t31t13a32a33t310001)\small A_1 \, := \, \left(\begin{array}{rrrr}-\frac{t31}{t13}&a12&a13&t31\\\frac{t31}{t13}&a22&a23&-t31\\-\frac{t31}{t13}&a32&a33&t31\\0&0&0&1\\\end{array}\right)

A1 l2(t24) - l4(0)     - {0,t24,0,1}=>{2,0,2,1}
A1 l2(0) - l4(t42)   - {2,0,2,1}=>{2-t24,t24,t24,1}
A1 F - F                 - Fix

==>

T : =(12  t311t31+1t3112  t311t31t3112  t311t31t310001)\small T:=\left(\begin{array}{rrrr}\frac{1}{2} \; t31&-1&-t31 + 1&t31\\-\frac{1}{2} \; t31&1&t31&-t31\\\frac{1}{2} \; t31&1&-t31&t31\\0&0&0&1\\\end{array}\right)

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