Gibt es Statistiken?
Von meinen Mathe-Lehrern war nur einer "normal" und umgänglich. Einer war 100%
gestört, steif und wollte sein Ding durchziehen. Ein berufener Lehrer war er nicht und gut erklären konnte er auch nicht. Nachfragen waren nicht gern gesehen. Er wirkte oft hilflos.
Ein anderer war absoluter Pendant, trug immer einen weißen Kittel wie ein Arzt und hatte den Hang, möglichst kompliziert zu erklären. Freude kam bei ihm selten auf.
Standardspruch: Dir werde ich gehörig aufs Dach steigen, wenn nicht bald Ruhe-
Heute ärgere ich mich, die Schule so ernst genommen zu haben. Die Autorität war damals noch hoch und wurde auch missbraucht. Schule ist halt auch nur ein System unter Systemen und im System. Kein System kann dem Menschen als Menschen gerecht werden aus systematischen Gründen. Vieles ist sicher seitdem besser geworden, aber von der optimalen Schule sind wir noch weit entfernt und es wird sie auch nie geben aus einfachen Gründen wie Zeitmangel, Personalmangel, Heterogenität und Individualität der Schüler u.v.m. Ich würde an diesem Ort nie arbeiten wollen und wäre Frust-burnout-Kandidat Nummer 1.
Mein Respekt gilt allen, die sich den Beruf gerade heute noch antun unn damit ein hohes gesundheitliches Risiko eingehen, das man mit Geld nicht bezahlen kann.
Die ganze Arbeitswelt wird immer problematischer, Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen auf viele Gebieten, die Schule ist nur eins davon.
Man muss schon großer Optimist sein, da schnelle Lösungen zu erwarten. Und dass Systeme tendenziell träge sind, wird niemand bestreiten. Das Zauberwort, wenn es denn eins gibt heißt: Struktur und Denken in Strukturen. Da hapert es mMn noch gewaltig.
Mir fällt dazu der Philosoph Heinrich Rombach ein mit Titeln wie:
Phänomenologische Erziehungswissenschaft und Strukturpädagogik, in: Klaus Schaller (Hrsg.), Erziehungswissenschaft der Gegenwart: Prinzipien und Perspektiven moderner Pädagogik, Bochum 1979, S. 136–154
Strukturontologie: Eine Phänomenologie der Freiheit, Freiburg / München: Alber 1971, ²1988
Strukturanthropologie: „Der menschliche Mensch“, Freiburg / München: Alber 1987, ²1993, Studienausgabe 2012