f ( x ) = x / ( x +1 )
f ' ( x ) = 1 / ( x + 1 ) 2
f ' ' ( x ) = - 2 / ( x + 1 ) 3
f ' ' ' ( x ) = 6 / ( x + 1 ) 4
Daraus ergibt sich für das Taylorpolynom zweiten Grades von f ( x ) an der Entwicklungsstelle a = 2 :
T2 f ( x ; 2 ) = f (2 ) + f ' ( 2 ) * ( x - 2 ) / 1 ! + f ' ' ( 2 ) ( x - 2 ) 2 / 2 !
= ( 2 / 3 ) + ( 1 / 9 ) * ( x - 2 ) / 1 + ( - 2 / 27 ) * ( x - 2 ) 2 / 2
= ( 2 / 3 ) + ( 1 / 9 ) x - ( 2 / 9 ) - ( 1 / 27 ) * x 2 + ( 4 / 27 ) x - ( 4 / 27 )
= ( - 1 / 27 ) x 2 + ( 7 / 27 ) x + ( 8 / 27 )
Zur Abschätzung des Restgliedes Rn f ( x ; a ) findet man im Wikipedia-Artikel zum Stichwort "Taylor-Formel"
https://de.wikipedia.org/wiki/Taylor-Formel#Restgliedformeln
im Abschnitt "Restgliedabschätzung":
Gilt | f (n+1)( x ) | ≤ Mn für alle x ∈ ( a - r , a + r ) , so gilt für das Restglied die Abschätzung:
∀x ∈ ( a - r , a + r ) : | Rn f ( x ; a ) | ≤ (...) ≤ Mn ( r n+1 / ( n + 1 ) ! )
Wenn es also im Intervall ( a - r , a + r ) eine obere Schranke M2 für den Betrag der Funktionswerte der dritten Ableitung von f gibt , dann kann das Restglied mit der in der zweiten Zeile gezeigten einfachen Formel abgeschätzt werden.
Vorliegend ist n = 2 und es gibt für f (n+1) ( x ) = f (3) ( x ) = 6 / ( x + 1 ) 4
im Intervall ( a - r , a + r ) = ( 2 - 1 , 2 + 1 ) = ( 1 , 3 )
( r = 1) eine solche obere Schranke M2 . Da nämlich f (3) ( x ) monoton fallend ist, ist diese obere Schranke M2 gleich dem Funktionswert von f (3) ( x ) an der Stelle x = 1 , also:
M2 = f (3) ( 1 ) = 6 / 16 = 3 / 8 .
Somit gilt für die Abschätzung des Restgliedes:
| R2 f ( x ; a ) | ≤ M2 ( r 2+1 / ( 2 + 1 ) ! ) = ( 3 / 8 ) * ( 1 3 / 3 ! ) = 3 / 48 = 1 / 16
b)
Schaut man sich die ersten Ableitungen von f ( x ) an:
f ( x ) = x / ( x +1 )
f ' ( x ) = 1 / ( x + 1 ) 2
f ' ' ( x ) = - 2 / ( x + 1 ) 3
f ' ' ' ( x ) = 6 / ( x + 1 ) 4
f (4) ( x ) = - 24 / ( x + 1 ) 5
f (5) ( x ) = 120 / ( x + 1 ) 6
so kann man vermuten, dass gilt:
f (n) ( x ) = ( - 1 ) n + 1 * n ! / ( x + 1 ) n + 1
Dies ist nun durch vollständige Induktion zu zeigen:
Für n0 = 1 gilt:
f (1) ( x ) = 1 / ( x + 1 ) 2 = ( - 1 ) 1 + 1 * 1 ! / ( x + 1 ) 1 + 1 = 1 * 1 / ( x + 1 ) 2 = 1 / ( x + 1 ) 2
das passt also.
Gelte nun für festes n ≥ n0 (Induktionsvoraussetzung):
f (n) ( x ) = ( - 1 ) n + 1 * n ! / ( x + 1 ) n + 1
dann ist zu zeigen, dass dann auch gilt:
f (n+1) ( x ) = ( - 1 ) n + 2 * ( n + 1 ) ! / ( x + 1 ) n + 2
Beweis:
f (n+1) = [ f (n) ( x ) ] '
Induktionsvoraussetzung einsetzen:
= [ ( - 1 ) n + 1 * n ! / ( x + 1 ) n + 1 ] '
als Produkt schreiben zur Anwendung der Produktregel
= [ ( - 1 ) n + 1 * n ! * ( x + 1 ) - ( n + 1 ) ] '
Anwendung der Produktregel:
= ( - 1 ) n + 1 * n ! * ( - ( n + 1 ) ) * ( x + 1 ) - ( n + 1 ) - 1
Zusammenfassen:
= ( - 1 ) n + 1 * ( - 1 ) * n ! * ( n + 1 ) * ( x + 1 ) - ( n + 2 )
= ( - 1 ) n + 2 * ( n + 1 ) ! / ( x + 1 ) ( n + 2 )
q.e.d.