Die Gleichung
x5−20x−944=0
lässt sich in der Menge der reellen Zahlen folgendermaßen lösen:
Lösungsweg 1 (analytisch):
Man definiere auf R die Funktion
f(x) : =x5−20x−944=0
Wie man leicht verifiziert, gilt
f(4)=0
Nunmehr gilt aber
f′(x)=x4−20
Damit gilt für jedes reelle y mit
y>4
allerdings
f′(y)>0
sodass f auf diesem Intervall streng monoton steigt, insbesondere gilt für derartiges y also
f(y)>f(4)=0
Offensichtlich sind 420 und −420
die einzigen reellen Nullstellen von f′(x). Zudem gilt
f(420)<0. Weiterhin verifiziert man leicht, dass f′(x) auf dem Intervall
[420;4[
nichtnegativ ist, dort also f monoton steigt, für jedes reelle a mit a∈[420;4[ folglich f(a)<0 (unter Berücksichtigung von f(4)=0).
Weiterhin verifiziert man leicht, dass f′(x) auf dem Intervall
[−420;420[
nichtpositiv ist, dort also f monoton fällt, für jedes reelle a mit a∈[−420;420[ folglich f(a)≤f(−420)<0 .
Weiterhin verifiziert man leicht, dass f′(x) auf dem Intervall
]−∞;−420]
nichtnegativ ist, dort also f monoton steigt, für jedes reelle a mit
a∈]−∞;−420] folglich
f(a)≤f(−420)<0 .
Zusammenfassend also gilt
f(x)=0genau für
x=4 (in der Menge der reellen Zahlen).
2. Lösungsweg (nur skizziert, auch auf C übertragbar)
Wie in Lösung 1 definiert man die Funktion f. Diese ist ein Polynom 5-ten Grades, hat also in C höchstens 5 Nullstellen (aber mindestens eine, allgemein haben Polynome ungeraden Gerades sogar bereits in R mindestens eine Nullstelle). Man errät eine reelle Nullstelle a von f in C (bzw. in R, je nachdem, welche Lösungen gesucht sind). f lässt sich bekanntermaßen darstellen in der Form
f(x)=(x−a)(x−b)(x−c)(x−d)(x−e),
wenn a,b,c,d,e Nullstellen von f (einige dieser Zahlen können zusammenfallen). Man führe die Polynomdivison
f(x)/(x−a) durch, erhält so ein Polynom 4-ten Grades, welches man nun in das Produkt zweier quadratischer Polynome transformieren kann. Die höchstens 4, mindestens 2 (nicht notwendiger reellen Nullstellen) dieser beiden quadratischen Terme sind dann die übrigen Nullstellen von f.
Ich hoffe, dies hilft.
Im Übrigen zu Marvin812s Beitrag: Man kann nicht nur mittels Ausprobieren herausfinden, dass 4 die einzige Nullstelle in R der gesuchten Gleichung ist, denn es gibt undendlich (bzw. sogar überabzählbar unendlich) viele reelle Zahlen, man bräuchte also überabzahlbar unendlich viel Zeit (offensichtlich nicht möglich).