es ist allgemein
l(ϑ)=∑i=1nlog(fϑ(xi)) (1)
die Log-Likelihood-Funktion und
∂ϑ∂l=∑i=1nfϑ(xi)∂ϑ∂fϑ(xi) (2)
ihre erste Ableitung. Man muss allerdings die Fälle fϑ(xi)=0 diskutieren.
Sei für Aufgabe a) dafür
L(ϑ)=i=1∏nfϑ(xi)=i=1∏n1[0,∞)(xi)i=1∏nϑe−ϑxi
die Likelihood-Funktion. Gibt es ein xi<0, so ist L(ϑ)=0 für alle ϑ. Das Maximum von L ist somit nicht eindeutig und wird für alle ϑ angenommen.
Man kann also annehmen, dass xi≥0 für alle xi gilt. Dann ist (1) wohl definiert und man kann die Ableitung (2) bilden:
∂ϑ∂l=i=1∑nfϑ(xi)∂ϑ∂fϑ(xi)
=i=1∑nϑe−ϑxie−ϑxi−xiϑe−ϑxi
=i=1∑nϑ1−xi=!0.
Es folgt
ϑ=n1∑i=1nxi1=xˉ1.
Für Aufgabe b) sei
L(ϑ)=i=1∏nfϑ(xi)=i=1∏n1[ϑ,∞)(xi)i=1∏ne−(xi−ϑ) (3)
die Likelihood-Funktion. Gibt es nun ein xi<ϑ, so ist L(ϑ)=0 für alle ϑ und es lässt sich kein eindeutiger Schätzer ermitteln. Es muss also ϑ≤xi für alle xi angenommen werden beziehungsweise ϑ≤imin{xi}.
Die Ableitung (2) würde zu dem Ergebnis ∂ϑ∂l=n führen, das unabhängig von ϑ immer ungleich 0 ist.
Für jede Einzelfunktion e−(xi−ϑ)1[ϑ,∞)(xi) im Produkt (3) liegt das Maximum bei ϑ=xi. L(ϑ) muss sein Maximum folglich zwischen dem größten und kleinsten dieser xi annehmen, man kann insbesondere schreiben ϑ≥iminxi.
Zusammen mit ϑ≤iminxi ergibt sich ϑ=iminxi.
Mister