f) ist richtig. Es reicht sogar, wenn die Verteilungsfunktion überall stetig und höchstens an abzählbar vielen Punkten nicht differenzierbar ist. Dies gilt jedoch insbesondere für stetig differenzierbare Funktionen, insofern ist die Aussage richtig.
g) Nach der geläufigen Definition des Erwartungswertes ist die Aussage falsch, denn der Erwartungswert kann unendlich sein. Betrachte z.B. die Zufallsvariable \(X\) mit \(P(X=2^k) = 2^{-k},~k\in\mathbb{N}\). Dann gilt \(X>0\) und \(E[X] = \sum_{k=1}^\infty 2^k \cdot 2^{-k} = \sum_{k=1}^\infty 1 = \infty\), d.h. der Erwartungswert existiert nicht.
h) Es gilt wegen der Dreiecksungleichung und der Linearität des Erwartungswertes \(E[|X+Y|] \leq E[|X|+|Y|] = E[|X|] + E[|Y|] < \infty \). Also existiert \(E[X+Y]\).
i) Wenn mich nicht alles täuscht gilt für beliebige reelle Zahlen \(|xy| = |x||y| \leq \max(x^2, y^2) \leq x^2 + y^2\). Damit folgt
$$ |E[XY]| \leq E[|XY|] \leq E[X^2 + Y^2] = E[X^2] + E[Y^2] $$
d.h. die Aussage ist richtig.
j) Die Aussage ist richtig. Wenn der Zufallsvektor \((X,Y)\) einer multivariaten Normalverteilung folgt und die beiden Variablen unkorreliert sind, so bedeutet dies, dass die Kovarianzmatrix eine Diagonalmatrix ist. Einsetzen in die Dichte der multivariaten Normalverteilung ergibt dann sofort, dass die gemeinsame Dichte von \((X,Y)\) dem Produkt der Dichten von \(X\) und \(Y\) entspricht und dies impliziert Unabhängigkeit.