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Aufgabe:

Betrachten Sie im Intervall 0≤x≤1 das Eigenwertproblem:

-u’’(x) = λu(x) , 0<x<1

u(0) + u’(0) = 0

u(1) = 0

a) Finde die Eigenfunktion u0 zum Eigenwert 0.

b) Stellen Sie eine Gleichung für die positiven Eigenwerte λ=β² auf.

c) Zeigen Sie mit Teil b) grafisch, dass es unendlich viele positive Eigenwerte gibt.

d) Gibt es einen negativen Eigenwert?



Problem/Ansatz:

a) habe ich gelöst mit u0(x) = Ax - A. Ich scheitere jedoch an b). Ich habe einen Exponentialansatz mit Ae^(μx) + Be^(-μx) gewählt, wobei μ = \( \sqrt{-λ} \) war, das führte aber nur zur trivialen Lösung. Ein sin bzw. cos Ansatz erschien mir wegen u(1)=0 als wenig sinnvoll. Polynome funktionieren auch nicht. Mein Problem ist also, das ich keine Ahnung habe, was für eine Gleichung ich da aufstellen soll. c) baut ja vollkommen auf b) auf, also komme ich da auch nicht weiter...

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Bei (b) ist die allgemeine Lösung $$  u(x) = c_1 \sin(\mu x) + c_2 \cos(\mu x) $$

Die Randbedingungen ergeben die Gleichungen

$$ (1) \quad c_2 + c_1 \mu = 0 $$ und

$$ (2) \quad  c_1 \sin(\mu) + c_2 \cos(\mu) = 0 $$

(1) und (2) zusammen ergibt die Gleichung $$  c_2 [ \mu - \tan(\mu) ] = 0 $$ Für die nichttrivialen Lösungen muss also gelten $$ \mu = \tan(\mu)  $$ Diese Gleichung hat unendlich viele Lösungen \( \mu_k \). Mit \(  c_2 = -c_1 \tan(\mu_k) \) sind die Lösungen

$$  u(x) = c_1 \frac{ \sin[ \mu_k (x-1)] }{ \cos(\mu_k)  }  $$

Bei (c) zeichnest Du am besten mal die Funktionen \( \tan(\mu) \) und \( \mu\) in  ein Diagramm, dann sieht man die unendlich vielen Lösungen \( \mu_k \)

Bei (d) ist die Lösung gegeben durch

$$ u(x) = c_1 e^{ \mu x } + c_2 e^{ -\mu x} $$ Die Randbedingungen ergeben die Gleichungen

$$ c_1 + c_2 + c_1 \mu -c_2 \mu = 0  $$ und $$ c_1 e^{\mu} + c_ 2 e^{-\mu} $$

Diese beiden Gleichungen ergeben zusammen die Gleichung

$$ \frac{c_1}{\mu-1} ( \mu \cosh(\mu) - \sinh(\mu) ) = 0  $$ Die nicht trivialen Lösungen muüssen also die Gleichung $$ \mu = \tanh(\mu)  $$ erfüllen. Diese Gleichung hat aber nur die Lösung \( \mu = 0 \) Da bei (d) aber negative Eigenwerte gefordert sind, der Fall \( \mu = 0 \) ist ja schon in (a) abgedeckt, folgt, dass \( c_1 = 0 \) gelten muss und damit auch \( c_2 = 0\)

D.h. es gibt keinen negativen Eigenwert und es gibt nur triviale Lösungen.

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