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Hallo, ich soll folgende rekursive Funktion:
a0=1
a1=1
an+1=4an−4an-1 für n≥1
in eine explizite Form bringen. So weit ich weiß müsste das mit Hilfe einer Matrix gehen, ich weiß allerdings nicht wie das geht.

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Hallo Mina,

bist Du sicher, dass die Aufgabstellung so stimmt. Die Matrix \(\begin{pmatrix}0& 1\\ -4& 4\end{pmatrix}\) lässt sich nicht diagonalisieren, da sie zwei doppelte Eigenwerte hat. Dies wäre aber notwendig um über die Matrix zu einer expliziten Form für diese Folge zu kommen.

Dies wäre aber notwendig

Warum ist das notwendig ?

A^n  =  2^n · \( \begin{pmatrix} -2n & n+1 \\ -4(n+1) & 2(n+2) \end{pmatrix} \)

Warum ist das notwendig ?

Na ja - das brauche ich DIR doch nicht zu erklären ;-)

Die Frage ist eher, über welchen Trick bist Du auf diese Lösung gekommen? Das Verfahren, welches über die Diagonalisierung der Matrix läuft, setzt eine Invertierung der Eigenvektormatrix voraus. Anscheinend gibt es noch einen anderen Weg ...

... Ah!  - wenn man die Lösung kennt, dann dämmert es ;-) man muss einfach nur aus der gezogenen Schublade wieder ausbrechen!

Man kann solche Aufgaben auch über Trigonalisierung lösen.

A ~ T = D + U

Die Dreiecksmatrix zerlegt man jetzt in eine Diagonalmatrix D und eine strikte Dreiecksmatrix U

Da A hier 2mal den Eigenwert 2 hat ist D gerade 2*Einheitsmatrix. Also kommutieren D und U. Man kann den binomischen Lehrsatz für (D+U)^n anwenden. Des Weiteren hat U Nilpotenzgrad ≤2, also

 $$(D+U)^n = D^n + n D^{n-1}U $$

2 Antworten

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Aloha :)

Gegeben: \(\quad a_{n+1}=4a_n-4a_{n-1}\quad;\quad n\ge1\;\;;\;\;a_0=1\;\;;\;\;a_1=1\)

Wir suchen eine explizite Formel zur direkten Berechnung des Folgengliedes \(a_{n}\). Zu diesem Zweck schreiben wir eine zweite Formel dazu, um ein lineares Gleichungssystem zu erhalten:$$\left.\begin{array}{r}a_{n+1}&=&4a_n&-&4a_{n-1}\\a_n&=&1a_n&+&0a_{n-1}\end{array}\right\}\quad\Leftrightarrow\quad\begin{pmatrix}a_{n+1}\\a_n\end{pmatrix}=\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)\cdot\begin{pmatrix}a_n\\a_{n-1}\end{pmatrix}$$Die darin noch vorhandene Rekursion wird durch den Startvektor \(\binom{a_1}{a_0}=\binom{1}{1}\) aufgelöst:$$\begin{pmatrix}a_{n+1}\\a_n\end{pmatrix}=\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)^n\cdot\begin{pmatrix}1\\1\end{pmatrix}\quad;\quad n\ge0\qquad[1]$$

Das Standardverfahren zur Berechnung von Matrix-Potenzen ist die Diagonalisierung. Dafür benötigen wir bei einer 2x2-Matrix zwei verschiedene Eigenwerte und Eigenvektoren. Das ist hier leider nicht der Fall. Die Summe der beiden Eigenwerte \(\lambda_1,\lambda_2\) ist gleich der Spur der Matrix und das Produkt der beiden Eigenwerte ist gleich der Determinante der Matrix. Das heißt:$$\lambda_1+\lambda_2=4+0=4\quad;\quad\lambda_1\cdot\lambda_2=4\cdot0-1\cdot(-4)=4\quad\Rightarrow\quad \lambda_1=\lambda_2=2$$Aber ganz vergeblich war diese Berechnung nicht, wenn man sich den Eigenvektor \(\vec v\) anschaut:$$\vec 0\stackrel{!}{=}\left(\begin{array}{r}4-2 & -4\\1 & 0-2\end{array}\right)\binom{v_1}{v_2}=\begin{pmatrix}2 & -4\\1 & -2\end{pmatrix}\binom{v_1}{v_2}\quad\Rightarrow\quad\vec v=\binom{2}{1}$$Mit dem Eigenwert \(\lambda=2\) und dem Eigenvektor \(\vec v=\binom{2}{1}\) kann man Gl. \([1]\) umschreiben:$$\begin{pmatrix}a_{n+1}\\a_n\end{pmatrix}=\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)^n\left(\begin{pmatrix}2\\1\end{pmatrix}-\begin{pmatrix}1\\0\end{pmatrix}\right)$$$$\phantom{\begin{pmatrix}a_{n+1}\\a_n\end{pmatrix}}=\underbrace{\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)^n\begin{pmatrix}2\\1\end{pmatrix}}_{=2^n\binom{2}{1}}-\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)^n\begin{pmatrix}1\\0\end{pmatrix}$$$$\begin{pmatrix}a_{n+1}\\a_n\end{pmatrix}=2^n\binom{2}{1}-\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)^n\begin{pmatrix}1\\0\end{pmatrix}\quad;\quad n\ge0\qquad[2]$$

Bleibt die Berechnung von$$\vec b_n:=\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)^n\begin{pmatrix}1\\0\end{pmatrix}$$Um eine Idee für den Wert zu kriegen, rechnen wir die ersten Folgenglieder aus:$$\binom{1}{0}\;;\;\binom{4}{1}\;;\;\binom{12}{4}\;;\;\binom{32}{12}\;;\;\binom{80}{32}\;;\;\binom{192}{80}\;;\;\dots\;;\;\binom{2^n(n+1)}{2^{n-1}n}$$Beweis durch vollständige Induktion:

Verankerung bei \(n=0\):$$b_n=b_0=\binom{1}{0}=\binom{2^0\cdot(0+1)}{2^{0-1}\cdot0}=\binom{2^n\cdot(n+1)}{2^{n-1}\cdot n}\quad\checkmark$$Induktionsschritt \(n\to n+1\):$$\vec b_{n+1}=\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)\vec b_n$$$$\phantom{\vec b_{n+1}}=\left(\begin{array}{r}4 & -4\\1 & 0\end{array}\right)\binom{2^n\cdot(n+1)}{2^{n-1}\cdot n}=\binom{4\cdot2^n\cdot(n+1)-4\cdot2^{n-1}\cdot n}{1\cdot2^n\cdot(n+1)}$$$$\phantom{\vec b_{n+1}}=\binom{2^{n+1}\cdot(2n+2)-2^{n+1}\cdot n}{2^n\cdot(n+1)}=\binom{2^{n+1}\cdot(n+2)}{2^n\cdot(n+1)}\quad\checkmark$$

Das Ergebnis setzen wir noch in Gl. \([2]\) ein:$$\begin{pmatrix}a_{n+1}\\a_n\end{pmatrix}=2^n\binom{2}{1}-\binom{2^n(n+1)}{2^{n-1}n}=\binom{2^n(2-n-1)}{2^{n-1}\cdot2-2^{n-1}n}=\binom{2^n(1-n)}{2^{n-1}(2-n)}$$Lange Rechnung, kurzes Ergebnis:$$\boxed{a_{n}=-2^{n-1}(n-2)\quad;\quad n\ge0}$$

Man hätte das auch wesentlich kürzer rechnen können. Aber weil Minaaa_123 explizit geschrieben hat, sie wisse nicht, wie das geht, wollte ich das Standardverfahren zur Lösung zumindest so weit wie möglich anwenden. Leider war die Matrix nicht diagonalisierbar und ich musste beim Rest der Lösung imrpovisieren ;)

Avatar von 152 k 🚀
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Berechne a2, a3, und a4. Suche die Matrix \( \begin{pmatrix} a & b \\ c & d \end{pmatrix} \),

mit \( \begin{pmatrix} a & b \\ c & d \end{pmatrix} \) ·\( \begin{pmatrix} a_0\\a_1 \end{pmatrix} \) =\( \begin{pmatrix} a_2\\a_3 \end{pmatrix} \) und \( \begin{pmatrix} a & b \\ c & d \end{pmatrix} \) ·\( \begin{pmatrix} a_2\\a_3 \end{pmatrix} \) =\( \begin{pmatrix} a_3\\a_4 \end{pmatrix} \).

Avatar von 123 k 🚀

ja so habe ich a = -1, b = 1, c = -8, d = 4

wie kann ich fortfahren?

Dann ist die von dir gesuchte Matrix \( \begin{pmatrix} -1 & 1 \\ -8 & 4 \end{pmatrix} \) .

die von dir gesuchte Matrix

Die dürfte ja wohl eher von dir (R) gesucht sein und die Frage wie kann ich fortfahren? harrt noch deiner Antwort :  Was willst du überhaupt mit deiner Matrix anfangen ?

@Roland: mache kleinere Schritte: besser $$\begin{pmatrix}a& b\\ c& d\end{pmatrix} \cdot \begin{pmatrix}a_0\\ a_1\end{pmatrix} = \begin{pmatrix}a_1\\ a_2\end{pmatrix}$$ und $$\begin{pmatrix}a& b\\ c& d\end{pmatrix} \cdot  \begin{pmatrix}a_1\\ a_2\end{pmatrix} = \begin{pmatrix}a_2\\ a_3\end{pmatrix}$$

Werner, ja, so ist es besser.

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