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: Ich hänge gerade an zwei Aufgaben der Linearen Algebra I, bei denen ich zwar Ideen habe, aber nicht so recht auf die goldene Idee für die Lösung komme:

1) Sei U ein K-Vektorraum der Dimension n. Zeigen Sie, dass es für jedes r∈ℕ mit n ≤ r einen K-Vektorraum V der Dimension r und eine injektive Abbildung U → V gibt.

Idee: Man muss allgemein zeigen, dass es immer eine injektive Abbildung von einem "kleineren" in einen "größeren" Vektorraum gibt; weiß nur leider nicht, wie ich das formal aufschreiben soll. 

2) Es sind drei linear abhängige Vektoren v1, v2 und v3 aus dem ℝ3 und drei weitere Vektoren w1, w2, waus dem ℝ4 gegeben (die auch linear abhängig sind).

Gibt es eine lineare Abbildung f: ℝ3 → ℝ4 mit f(vi) = wi für i ∈ Menge bestehend aus 1, 2 und 3?

Idee: Da die drei Vektoren aus dem IR3 linear abhängig sind, gibt es nach dem Prinzip der Linearen Fortsetzung keine solche Abbildung. Ich bin mir nur unsicher, ob das nicht etwas zu kurz gedacht ist; vor allem auch weil die Vektoren im IR4 ebenfalls linear abhängig sind.


Ich hoffe mir kann jemand helfen!

Gruß Ignis_Infernalis

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Beste Antwort

Hallo,

für 1) wählst du eine Basis von U und eine Basis von V. Eine lineare Abbildung ergibt sich in eindeutiger Weise, indem du dem i-ten Basisvektor ui von U den i-ten Basisvektor vi von V zuordnest für i = 1, ..., n: f(ui) = vi.

Für 2) findet man zwar Fälle von linear abhängigen Vektoren v1, v2 und v3, die man linear auf die linear abhängigen Vektoren w1, w2, w3 abbilden kann. Jedoch scheitert die Allgemeinheit der Aussage an den Gegenbeispielen.

Sei dazu beispielsweise v1 beliebig und v2 = 2v1 und v3 = 3v1. Weiter sei w1 beliebig, f(v1) = w1 erfüllt und w2 = w1/2 und w3 = w1/3. Weil f linear ist, ist dann f(v2) = 2f(v1) = 2w1 ≠ w2 = w1/2.

Grüße

Mister

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Vielen Dank! 2 kurze Anmerkungen:

1) Ist das dann bereits ein vollständiger Beweis für die Injektivität der Abbildung?

2) Wäre die Argumentation über das Prinzip der linearen Fortsetzung also auch korrekt?


Gruß Ignis_Infernalis

Bei 1) lässt sich Injektivität mit der Linearität zeigen: Sei dazu f(x1) = f(x2). Man berechnet 0 = f(x1) - f(x2) = f(x1 - x2) und stellt fest, dass x1 - x2 im Kern von f ist. Da die Basisvektoren f(ui) = vi aber linear unabhängig sind, ist die Dimension des Bildes von f gleich n und der Kern von f ist trivial: Das bedeutet x1 - x2 = 0.

Bei 2) kann man das Prinzip der linearen Fortsetzung (https://de.wikibooks.org/wiki/Mathe_f%C3%BCr_Nicht-Freaks:_Prinzip_der_linearen_Fortsetzung) nicht anwenden, da die Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Vielmehr ist es ja so, dass man hier zeigen soll, dass das Prinzip der linearen Fortsetzung unter abgeschwächten Voraussetzungen nicht mehr gilt.

Alles klar, dankeschön!

Bitteschön.
~

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