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Aufgabe:

Sei HG H \leq G . Beschreibe explizit jene Äquivalenzrelation auf G G , welche zur Linksbzw. Rechtsnebenklassenzerlegung führt. Zeige anschließend, dass durch gHHg g H \mapsto H g eine bijektive Abbildung von der Links- in die Rechtsnebenklassenzerlegung gegeben ist.

Problem/Ansatz:

Die Äquivalenzrelation, die zur Linksnebenklassenzerlegung führt, ist definiert durch aLb a \sim_{L} b genau dann, wenn a1bH a^{-1} b \in H für a,bG a, b \in G . Die Rechtsnebenklassenzerlegung ist dann äquivalent dazu?

Passt meine Argumentation zur Bijektivität so?

Injektivität: Angenommen, g1H g_{1} H und g2H g_{2} H sind zwei verschiedene Linksnebenklassen von G G modulo H H . Dann ist zu zeigen, dass Hg1 H g_{1} und Hg2 H g_{2} verschiedene Rechtsnebenklassen sind. Dann gibt es folgende Abbildung gHHg g H \mapsto H g . Für g1H g_{1} H und g2H g_{2} H in G G gibt es h1,h2H h_{1}, h_{2} \in H mit g1h1g2h2 g_{1} h_{1} \neq g_{2} h_{2} und daher h1g11h2g21 h_{1} g_{1}^{-1} \neq h_{2} g_{2}^{-1} . Somit sind Hg1 H g_{1} und Hg2 H g_{2} verschiedene Rechtsnebenklassen.


Surjektivität: Zu zeigen ist, dass jedes Hg H g in G G als Bild einer Linksnebenklasse gH g^{\prime} H für ein gG g^{\prime} \in G unter der Abbildung gHHg g H \mapsto H g dargestellt werden kann. Sei gG g \in G und betrachte g1Hg g^{-1} H g . Nach Definition der Konjugation ist g1Hg={g1hg g^{-1} H g=\left\{g^{-1} h g\right. : hH} h \in H\} . Wenn g=g1 g^{\prime}=g^{-1} , dann ist g1Hg=Hg g^{-1} H g=H g^{\prime} . Somit ist jedes Hg H g das Bild einer Linksnebenklasse unter der gegebenen Abbildung.

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Habe ich, zwecks der Bijektion, richtig argumentiert?

Zur Injektivität :
Du musst nachweisen, dass das hier

Neben.png

nicht passieren kann : Für die Elemente a bis d ging noch alles gut, aber für p und q (die heißen bei dir g1 und g2) knallt's : die verschiedenen Linksnebenklassen pH und qH werden auf dieselbe Rechtsnebenklasse Hp=Hq abgebildet.

Das leistet dein Beweis nicht. Natürlich gibt es die beiden von dir angeführten h1 und h2 (z.B. h1 = h2 = e). Die Ungleichheit gilt sogar für alle h1, h2 , aber was bei dir danach kommt, ist nicht schlüssig.

Die Voraussetzung pH ≠ qH bedeutet, dass es kein h gibt, so dass p = qh wäre. Falls dann aber doch Hp = Hq sein sollte, so gäbe es ein h' mit p = h'q. und dies müsste zum Widerspruch geführt werden.

Fehlen in deiner Aufgabenstellung Voraussetzungen, z.B. dass H ein Normalteiler ist ?

@Gast hj2166: Danke für deine anschauliche Visualisierung zur Injektivität und der Korrektur zwecks der Beweisführung ☺

Es ist ja in Wirklichkeit noch schlimmer :
Bevor man sich daran macht, Eigenschaften der Abbildung zu beweisen, sollte man erst mal die Frage klären, ob denn überhaupt eine Abbildung vorliegt, d.h. ob sie wohldefiniert ist. Die Abbildung einer Linksnebenklasse wird nämlich über Repräsentanten erklärt. Und wenn nun u und v Repräsentanten einer gewissen Linksnebenklasse sind (d.h. uH = vH), so ist zu prüfen, ob daraus dieselbe Rechtsnebenklasse resultiert, also ob dann Hu = Hv gesichert ist.
Es handelt sich um dasselbe Problem wie bei der Injektivität und ich frage deshalb nochmal : Enthält die Aufgabe zusätzliche Informationen, z.B. dass G abelsch ist ?

@Gast hj2166: Nein - die Aufgabe enthält keine weiteren Informationen!

Sei HG H \leq G . Beschreibe explizit jene Äquivalenzrelation auf G G , welche zur Linksbzw. Rechtsnebenklassenzerlegung führt. Zeige anschließend, dass durch gHHg g H \mapsto H g eine bijektive Abbildung von der Links- in die Rechtsnebenklassenzerlegung gegeben ist.

Das ist die exakte Angabe!


Zu zeigen, dass gHHg g H \mapsto H g wohldefiniert ist, wäre sicherlich noch wichtig ☺

wäre sicherlich noch wichtig

Ist aber unmöglich.
Für die nicht-abelsche Gruppe der Deckabbildungen eines gleichseitigen Dreiecks {SA, SB, SC, D0, D120, D240} bildet H = {SA, D0} eine Untergruppe, die kein Normalteiler ist.
Mit ihr ist D120•H = {SC, D120} = SC•H, aber H•D120 = {SB, D120} ≠ {SC, D240} = H•SC

(Merke : Wenn einem nach einer gewissen Zeit kein Beweis für eine Behauptung gelungen ist, dann suche man nach einem Gegenbeispiel.)

@Gast hj2166: OK - Für mich klingt die Aufgabenstellung aber trotzdem so, als ob es dieses gHHg g H \mapsto H g geben müsste!?

Aber danke für die gute Erklärung!

@Gast hj2166: In der Angabe war tatsächlich ein Fehler (Uns wurde eine Fehlerhafte Angabe übermittelt, sodass das von dir beschriebene Resultat herauskommt - eigentlich war gHHg1 g H \mapsto H g^{-1} gefragt)!

Aber, nochmals Danke für deine Hilfe und die gute Erklärung ☺

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