Errungenschaftsbeteiligung berechnen: Im Falle des Güterstandes

Question

Das Ehepaar Reto und Monika lassen sich scheiden. Reto hatte schon vor der Ehe 20 000 gespart, während der Ehe vom Vater ein Auto für 50 000 geschenkt bekommen, im Laufe der letzten Jahre 420 000 verdient, die gemeinsame Wohnung bezahlt 60 000, von Onkel Fritz 15 000 geerbt und hat momentan der Monika 5 000 geborgt. Monika hat während der Ehe 350 000 verdient, vom Schwiegervater 2 000 geschenkt bekommen und immmer die gemeinsamen Ferien bezahlt 35 000.
Wie viel stehen Reto und Monika vom Ganzen zu im Falle des Güterstandes der Errungenschaftsbeteiligung?

Comments

Das ist wohl eher ein rechtliches denn ein mathematisches Problem. Und dann geht es auch noch um schweizerisches Recht ...

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Woran erkennst du denn, dass das schweizerisches Recht ist? Vielleicht erklärt eli137 mal die rechtlich relevanten Teile für die erwartete Berechnung (?)

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Der Begriff "Errungenschaftsbeteiligung" ist ein Begriff aus dem schweizerischen Zivilrecht. Er beschreibt einen ehelichen Güterstand, der in etwa vergleichbar mit der deutschen "Zugewinngemeinschaft" ist.

Außerdem: Einen schweizerischeren Namen als Reto gibt es wohl kaum :-)

Answer 1

Ich habe mir mal die Vorschriften des schweizerischen Zivilgesetzbuches zur Errungenschaftsbeteiligung angesehen.

Ich komme zu folgendem Ergebnis (natürlich ohne Gewähr, zumal mir einige der Begrifflichkeiten nicht immer vollständig klar sind).

Reto:

Eigengut:

- Ersparnis 20.000
- Auto 50.000
- Erbe 15.000

Errungenschaft:

- Arbeitsverdienst 420.000

Belastung der Errungenschaft:

- Wohnung: 60.000

Forderung des Eigengutes: Kredit 5.000

 

Monika:

Eigengut:

- Geschenk 2.000

Errungenschaft:

- Arbeitsverdienst 350.000

Belastung der Errungenschaft:

- Ferien: 35.000

Verbindlichkeit des Eigengutes: Kredit 5.000

 

Vorschlag Reto:

420.000 - 60.000 = 360.000

Vorschlag Monika:

350.000 - 35.000 = 315.000

Jedem Ehegatten oder seinen Erben steht die Hälfte des Vorschlages des andern zu. Die Forderungen werden verrechnet. (Art. 215 ZGB)

=>

Reto steht zu:

Sein Eigengut: 85.000

+ die Hälfte seines Vorschlages: 180.000

+ die Hälfte von Monikas Vorschlag: 157.500

+ Kreditforderung: 5.000

Insgesamt: 427.500

 

Monika steht zu:

Ihr Eigengut: 2.000

+ die Hälfte ihres Vorschlages: 157.500

+ die Hälfte von Retos Vorschlag: 180.000

- Kreditverbindlichkeit: 5.000

Insgesamt 334.500

Comments

Respekt vor dieser "Fleißarbeit" und dem Können des JotEs.