Du weißt : Gerade in der Geometrie muss man etwas sehen.
Mir ist schon klar, dass keiner außer mir auf sowas kommt.
Doch worin liegt der Vorteil von Abstraktion?
Stell dir mal vor, du bekommst hundert solcher Aufgaben. Immer wieder andere Geradensteigungen. Spätestens dann spürst du das Bedürfnis nach einer allgemeinen Formel.
Früher wie ich noch für ein ( fossiles ) Schülerforum arbeitetete, fiel mir auf, dass Schüler nicht in Proportionen denken können. Die konnten durchaus Zahlen einsetzen in Formeln
" Welches Volumen hat eine Kugel von 2 cm Durchmesser? "
" Aber hier steht: Um wie viel vergrößert sich das Volumen, wenn sich der Radius verdoppelt? Woher soll ICH das wissen? Ich hab doch gar keine Zahlen; bitte helft mir ... "
Hier jetzt geh mal aus von einem Dreieck, dessen Katheten betragen 47.11 Lichtjahre so wie 12.34 Lj . Und dann wieder 47.11 ===> Plancklängen so wie 12.34 PL .
Du hast doch schonmal von ähnlichen Dreiecken gehört; irgendwo ist doch wohl klar, dass es für die Lösung dieser Aufgabe keine Rolle spielen kann, ob sich das Dreieck in mm oder in Parsec bemisst ( Ein absolutes Längenmaß existiert nicht. )
Und da liegt es auf einmal gar nicht mehr so fern, sich die Modellparameter aus dem Strahlensatz zu schnitzen; die Antwort lautete ja ganz allgemein:
Die Rechteckseiten müssen halb so lang sein wie die Katheten.
Ich weiß; besonders fies war von mir, dass ich erst gar keine Ableitung gebildet habe, sondern ganz listig die Kenntnis einer anderen Minimaxaufgabe voraus geetzt habe.