Hey,
Noten sind grundsätzlich immer ein "schwieriges Werkzeug" zur Bewertung von Leistungen, da viele Faktoren dort eine Rolle spielen. Es fängt schon bei den unterschiedlichen Anforderungen der Profs. an. Manche Klausuren sind leicht und bestehen nur aus Rechenaufgaben, wo man gut durchkommt. Andere verlangen wiederum auch kleine Beweise, was gerade im ersten Studienjahr nicht immer so leicht sein muss.
Wichtiger ist vielmehr, dass du die Konzepte und Beweistechniken soweit verstanden hast, dass du sie auch anwenden kannst. Dass du noch motiviert bist, dich mit mathematischen Problemstellungen auseinanderzusetzen und dir das Studium, auch wenn es manchmal stressig ist, Spaß bereitet. Ab dem 3., manchmal auch erst ab dem 4. Semester kommen dann die Wahlpflichtmodule, wo man anfängt sich zu spezialisieren. Da hört man dann diejenigen Module, die einem auch mehr liegen.
Ich würde mir da soweit erstmal keinen Druck machen, solange du die Klausuren bestanden hast. Der Einfluss auf den Schnitt am Ende ist marginal. Häufig wird das schlechteste Modul auch gar nicht berücksichtigt. Das müsstest du aber in deiner Prüfungsordnung nachlesen. Der Vorteil bei den Wahlpflichtmodulen ist beispielsweise, wenn eines nicht so gut ist, dass du es möglicherweise durch ein anderes ersetzen kannst. Es hindert dich ja niemand daran, mehr Module zu hören als notwendig.
Ich musste mich bspw. im 4. Semester zwischen Algebra und Funktionentheorie entscheiden. Ich habe einfach beides gehört. Algebra war letztendlich eine 4,0, weil mir das zu der Zeit einfach gar nicht lag und in Funktionentheorie hatte ich dann eine 2,7. Während die letztere Note in den Schnitt einging, wurde Algebra nur anerkannt und brachte zusätzliche ECTS.
Also, mach dir keine Sorgen, entspanne dich und gehe deinen Weg. Ich kenne auch Leute, die haben bestimmte Klausuren erst im zweiten oder sogar dritten Versuch bestanden und hatten am Ende noch einen Schnitt im guten 2er-Bereich, von denen ich heute aber sagen würde, dass sie nicht unbedingt gute Mathematiker sind. Sie waren eher fleißig. ;)
da ich wissen möchte, ob es bzgl. diesen eher nicht so guten Leistungen, es noch etwas bringt weiter zu machen und ob ich überhaupt noch eine Chance habe.
Hier stellt sich natürlich die Frage, eine Chance worauf? Schau mal in deine Prüfungsordnung. Dort sollte irgendwo etwas zur Berechnung der Durchschnittsnote stehen. Da kannst du ja mal etwas rumrechnen, um zu sehen, wie sich deine mittelmäßigen Noten auswirken würden, wenn die nächsten Noten besser werden.
Du solltest auch nicht vergessen, dass die Bachelorarbeit im 6. Semester schon einen großen Teil der Durchschnittsnote ausmacht (ca. ein Sechstel) und Studenten dort in der Regel sehr gute bis gute Leistungen erzielen.