Zunächst ein wort in eigener Sache . Nicht nur ihr könnt Deutsch mit eurem ewigen " Hochpunkt " statt Maximum - ich kann es auch .
Es heißt nicht " Äquivalenzrelation " , sondern Gleichheitsbeziehung ( GB )
Entsprechend heißt es auch nicht Äquivalenz_sondern Gleichheitsklasse ( GK )
Weißt du übrigens, wie Wetterauer Platt klingt? Durch die klaschische Feuerzangenbowle leider nicht wieder zu geben, weil hier die vokale, vor allem das " A " so wie der Konsonant " R " als ===> allofone auftreten .
" Deim Professer trettisch voll in de Aaaasch . "
Weil du hast gelernt, dass jede GB eine ===> Partition induziert; sie ist vor allem eines: VOLLSTÄNDIG :
KEINE KLASSE DARF LEER SEIN .
Beweis; als Zeichen für die GB benutze ich mal " ( = ) " Axiom 1 ; reflexiv
x ( = ) x ===> x € [ x ] ( 1 )
Jedes Element liegt in seiner eigenen Klasse . Nur weil deine Klasse 2 so schandbar leer ist .
sieh's doch so. die GB ist eine Verallgemeinerung der Identität . Identisch sein kann ein element nur mit sich selber . Aber äquivalent eben auch mit anderen; und da wirkt es besonders absurd, wenn Elemente zugelassen sein sollen, die nicht mal mit sich selbst äquivalent sind .
Es soll ja Profs geben wie unseren Kerner, die echt was taugen. Wir Physiker im 3. Semester waren ja schon reif, diszipliniert und gesetzt . Dagegen die Erstsemester, ausgerechnet Matematiker, warfen unentwegt Papüierschwalben auf das Kateder . Kerner
" Aaa bitt scheen . Ii hab eang scho oft g'sagt, ii hab zwei Kinder . Weerfen's noo aan ... "
" Herr Professor; Sie sprechen zu leise. Wir verstehen nochts. "
" Nein nicht ich spreche zu leise. Sondern Sie schwätzen zu laut. Und wenn Sie stören, rede ich so lange leiser und immer noch leiser, bis Sie endlich den Mund halten ... "
Kerners Hausaufgaben hatten etwas Inspirierendes; es machte richtig Spaß, eine möglichst hohe Punktzahl zu erstreiten.
An sich war ich ja Trittbrettfahrer der K_Gruppen; diese hatten erstritten, dass Übungsscheine nicht mehr benotet werden dürfen und die Teilnahme bei 40 % der Punktzahl attestiert wurde - ich selbst kam nie über 60 hinaus .
Ja und eines tages stellte Kerner folgende Aufgabe; keiner hatte sie richtig:
" Jede Relation, die symmetrisch und transitiv ist, ist auch reflexiv. Beweis .
x ( = ) y ===> y ( = ) x ( Symmetrie ) ( 1 )
x ( = ) y ^ y ( = ) x ===> x ( = ) x ( Transitivität ) ( 2 )
Man zeige, dass SO WOHL DIE BEHAUPTUNG ALS AUCH IHR BEWEIS FALSCH SIND . "
Irgendwo steckt da der Wurm drin - aber wo genau? Die äußerst überraschende Antwort, die fast einem Zaubertrick gleich kommt . Es ginge sogar auf, wenn du nur anderweitig wüsstest, dass die Relation nicht leer ist ( wie unser Assistent bemerkte; genauer: Wenn du weißt, dass die x_Klasse nicht leer ist. )
Denn bei Reflexivität und Transitivität handelt es sich um typische " Wenn - dann " - Aussagen
" Wenn das Wörtchen ' Wenn ' nicht wär ... "
die in keiner Weise erfüllt sein müssen .
Dagegen Reflexivität versichert dir, dass ein ganz bestimmter konkreter Sachverhalt tatsächlich erfüllt ist .
Oder so; eine Aussage der Form " A ===> B " wie in ( 1;2 ) ist schon dann wahr, wenn die Voraussetzung A falsch ist . Selbst wenn B falsch sein sollte . Und das ist der tiefere Grund, warum dich ( 1;2 ) nicht berechtigen, auf die Wahrheit von x ( = ) x zu schließen .
Was habt ihr bloß für Professoren .