0 Daumen
715 Aufrufe

Sei A =
\( \begin{pmatrix} 1 & 3 & 0\\ 0 & I & 0\\ 2 & 2-i & i\end{pmatrix} \) Finden Sie eine obere Dreiecksmatrix
C ∈ M3(C), die zu A ähnlich ist, und eine invertierbare Matrix S mit C = S−1AS.


Mein Problem ist, das ich mit komplexen Matrizen noch nie im Ansatz auch nur gerechnet habe. Ich wäre euch über Hilfe sehr dankbar.

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen
 
Beste Antwort

Hm,

ist das eine 1 in der Mitte?

Mit |C rechnest Du ganz normal und berücksichtigst an geeigneter Stelle dass i^2=-1 ist.

Offensichtlich ist die Jordannormalform gemeint. Also Eigenwerte

EW={1,1,i}

und Eigenvektoren bestimmen. Zum EW 1 ist eine Hauptvektorsuche notwendig - kannst Du damit was anfangen? Die Ergebnisse zur Kontrolle wären:

\( \small S:= \left(\begin{array}{rrr}3 - 3 \; ί&3&0\\0&1 - ί&0\\6&2 - ί&ί\\\end{array}\right) \)

\(\small D:= \left(\begin{array}{rrr}1&1&0\\0&1&0\\0&0&ί\\\end{array}\right) \)

mit S^-1 A S =D

Avatar von 21 k

Hallo, es soll leider ein i in der Mitte sein.

Mit der hauptvektorsuche kann ich leider nichts anfangen. Würdest du mir es vielleicht bitte erklären?

Ajee, dann ist das nicht gerade eine Aufgabe zur Einführung in die Jordannormalform. Lies das Thema erstmal nach (Beispiele in R-SUFU mathelonge) und stelle ggf. dazu Deine Fragen. Ich kann das nicht von 0 auf 100 hier ausbreiten - ist ein sehr komlexes Thema nicht nur wegen |C...

Also dann mit i in der Mitte: (die wesenlichen Schritte)

EW-Eigenwert, ER-Eigenraum, HV-Hauptvektor, RRef-Zeilenstufenform, Det-Determinante

\(\small  \operatorname{Det}(A-\lambda \cdot E)=(1-\lambda) \cdot(i-\lambda)^{2}=0 \)
\(\small   \lambda=\left[\begin{array}{l}1 \\ i\end{array}\right] \)

EW1=1  einfach ==> alge. Vielfachheit 1  /\  geom. Vielfachheit 1

\(\small E V 1:=\left(\begin{array}{ll}A-\lambda_{1} \cdot E\end{array}\right)=\left[\begin{array}{ccc}0 & 3 & 0 \\ 0 & -1+i & 0 \\ 2 & 2-i & -1+i\end{array}\right] \)

\(\small E R 1:=\operatorname{RRef}(E V 1)=\left[\begin{array}{ccc}1 & 0 & -0,5+0,5 \cdot i \\ 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 0\end{array}\right] \)

EV1 x3=1,x2=0 ==> x1=(1-i)

\(\small E V_{1}=(2 \cdot(\operatorname{LRRef}(E R 1)))_{3}=\left[\begin{array}{c}1-i \\ 0 \\ 2\end{array}\right] \)

EW2=i  doppelt ==> alge. Vielfachheit 2  /\  geom. Vielfachheit 1

Hauptvektorsuche: Dim ER = 1===> 2 HV zu EW2

\(\small E R 2:=\left(A-\lambda_{2} \cdot E \right)^{2} =\left[\begin{array}{ccc}-2 \cdot i & 3-3 \cdot i & 0 \\ 0 & 0 & 0 \\ 2-2 \cdot i & 6 & 0\end{array}\right] \\\small E R 21:=\operatorname{RRef}(E R 2)=\left[\begin{array}{ccc}1 & 1,5+1,5 \cdot i & 0 \\ 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0\end{array}\right] \)

 EV2 ==> x2=1 ==> x1=(-3-3i)/2 /\ x3=1

\[\small
\begin{array}{l}
\text {HVKandidaten }:=\text {LRRef }(\text {ER} 21)_{3}=\left[\begin{array}{cc}
-1,5-1,5 \cdot \mathrm{i} & 0 \\
1 & 0 \\
0 & 1
\end{array}\right] \\
\text {HVKern }:= \left(\begin{array}{cc}
A-\lambda_{2} \cdot E
\end{array}\right)^{1} \cdot \text { HVKandidaten }=\left[\begin{array}{cc}
0 & 0 \\
0 & 0 \\
-1-4 \cdot \mathrm{i} & 0
\end{array}\right]
\end{array}
\]
HV Kandidat 1  ∉  HVKern \( ===> \)
\[\small H V 2:=2 \cdot \operatorname{col}(\text {HVKandidaten} ; 1)=\left[\begin{array}{c}
-3-3 \cdot \mathrm{i} \\
2 \\
0
\end{array}\right]\]
\[\small
H V 1:=\left(A-\lambda_{2} \cdot E\right) \cdot H V 2=\left[\begin{array}{c}
0 \\
0 \\
-2-8 \cdot i
\end{array}\right]
\]

\(\small T:= \left[\begin{array}{ccc}1-i & 0 & -3-3 \cdot i \\ 0 & 0 & 2 \\ 2 & -2-8 \cdot i & 0\end{array}\right] \)

\(\small T^{-1} \cdot A \cdot T=\left[\begin{array}{ccc}1 & 0 & 0 \\ 0 & i & 1 \\ 0 & 0 & i\end{array}\right] \)

Super, danke für deine ausführliche Erklärung. Eine Frage hätte ich allerdings noch. Vielleicht bist du ja so nett und beantwortest sie mir:


Wenn ich für mein Eigenwert i versuche den span auszurechnen, erhalte ich als Vektor \( \begin{pmatrix} 0\\0\\0 \end{pmatrix} \)

hier ist die geometrische vielfacheit 1, also kleiner als die algebraische vielfachheit.


Daher bestimme ich nun den Hauptvektor.


Wenn ich jetzt den span für (A-λE)^2 berechne erhalte ich \( \begin{pmatrix} -3-3i\\2\\0 \end{pmatrix} \). aber wäre ich dann nicht fertig und hätte am Ende die Matrix


\( \begin{pmatrix} 1-i & 0 & -3-3i \\ 0 & 0 & 2 \\ 2 & 0 & 0 \end{pmatrix} \) ?


Irgendwo habe ich wahrscheinlich noch einen Denkfehler.


Lg Maxi

Hm,

ich kann Dir nicht unbedingt folgen...

Die HV suche beginnt mit Potenzen von

(A-λE)^N

wobei N so eingestellt werden muss, dass die Dim. der Lösung (=HVKandidaten ) des dazugehörigen LGS der Dimension des zu λ gehörenden Eigenraumes entspricht. Hier ist das der Fall für N=2 um eine 2 DimLösung (2 Vektoren) für die HV zu finden!

Aus den HVKandidaten muss ein EV gewählt werden der nicht im KERN von

(A-λE)N-1 

liegt. Nur der Vektor in der 1. Spalte HV2=col(HVKandidaten;1) ist ein HV - der andere liegt im Kern von (A-λE)N-1 . Mit diesem "Start-HV" kann man sich nun "nach vorn" arbeiten und im Idealfall (HV der 1. Stufe reichen aus) die Dimension des Eigenraumes auffüllen.

HVi-1 = (A-λE) HVi

Ok. Unsere Übungsleiterin hat uns heute morgen noch als Tipp für die Aufgabe gegeben, das zwei vektoren eigenvektoren von A sein müssen. Deshalb überlege ich halt zur Zeit, welches diese beiden sind.  Der eine ist klar, dieser lautet \( \begin{pmatrix} 1-i\\0\\2\end{pmatrix} \) aber wie lautet der zweite Eigenvektor? \( \begin{pmatrix} 0\\0\\1 \end{pmatrix} \)?

Der dritte Vektor der Basis ist dann wieder klar, dieser lautet nach Hauptvektorsuche \( \begin{pmatrix} -3-3i\\2\\0 \end{pmatrix} \)

Genauer zum EW i muss der Eigenraum Dim 2 haben.

An der Stelle

\(\small \begin{array}{l} \text {HVKandidaten }:=\text {LRRef }(\text {ER} 21)_{3}=\left[\begin{array}{cc} -1,5-1,5 \cdot \mathrm{i} & 0 \\ 1 & 0 \\ 0 & 1 \end{array}\right] \\ \text {HVKern }:= \left(\begin{array}{cc} A-\lambda_{2} \cdot E \end{array}\right)^{1} \cdot \text { HVKandidaten }=\left[\begin{array}{cc} 0 & 0 \\ 0 & 0 \\ -1-4 \cdot \mathrm{i} & 0 \end{array}\right] \end{array}\)

wirft die Lösung des LGS (A-λE)^2 zwei Kandidaten als Hauptvektoren aus.

Wobei der zweite (0,0,1) aber im Kern von  (A-λE) landet

(A-λE)(0,0,1)=(0,0,0)

(jeweils die 2.Spalte von HVKandidaten und HVKern betrachten) und scheidet als HV aus! Es kann nicht sein das EV/HV auf die (0,0,0) abgebildet werden - dann sind sie keine Eigenvektoren für die gelten soll A EV =  λ EV !

Damit haben wir einen HV (erste Spalte HVKandidaten und HVKern)

HV2=(-3/2-3/2 i,1,0) gefunden und setzen den ein in

HV1= (A-λE) HV2 = (0,0,-1-4i)

und erhalten den 2. HV - wobei der zuletzt ermittelte HV1 der erste in der Matrix T ist!

Für den EW 1 haben wir ja einen "echten" EV, der zusammen mit den 2 HV's eine Basis des Eigenraumes bildet.

Super, danke. Jetzt hab ich es verstanden. Könntest du mir vielleicht noch neu der Aufgabe helfen? Ich würde mich sehr freuen.


https://www.mathelounge.de/734567/finden-sie-alle-a-invariante-untervektorraume-u-r3

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community