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Frage bezüglich der Vollständigen Induktion:

13+23++n3+(n+1)3 1^{3}+2^{3}+\ldots+n^{3}+(n+1)^{3}
=(13+23++n3)+(n+1)3 = \left(1^{3}+2^{3}+\ldots+n^{3}\right)+(n+1)^{3}
=14n2(n+1)2+(n+1)3 = \color{#F00}{-\frac{1}{4} n^2} (n+1)^{2}+(n+1)^{3}
=(n+1)2(14n2+(n+1))=14(n+1)2(n2+4n+4)=14(n+1)2(n+2)2 \begin{array}{l} {=(n+1)^{2}\left(\frac{1}{4} n^{2}+(n+1)\right)} \\ {=\frac{1}{4}(n+1)^{2} \cdot\left(n^{2}+4 n+4\right)} \\ {=\frac{1}{4}(n+1)^{2} \cdot(n+2)^{2}} \end{array}

Ich verstehe nicht wie man auf den Ausdruck 14n2 · (n+1)2 \frac{1}{4}n^2 · (n+1)^2 kommt. Oder kann ich das auch irgendwie anders auflösen?

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Der Ausdruck

( 1 / 4 ) n 2 * ( n + 1 ) 2

ist die Formel für die Summe der dritten Potenzen der ersten n natürlichen Zahlen. Sein Wert ist also gleich dem Wert der ersten Klammer in der vorangehenden Zeile.

Avatar von 32 k

er schreibt aber dafür eigentlich ((n+1)2+(n+2)2)/4

wie kommt er dann auf einmal auf den oben genannten Ausdruck den ich mit ? markiert habe, verstehe den Schritt den er macht nicht....

((n+1)2+(n+2)2)/4

Für was schreibt "er" diesen Ausdruck?
Sicher nicht für die Summe der dritten Potenzen der ersten n natürlichen Zahlen ...Prüfe den Auisdruck noch einmal. Ich vermute, dass er tatsächlich so aussieht:

((n+1)2 * (n+2)2)/4


Ich vermute auch, dass hier durch VI gezeigt werden soll, dass gilt:

1 3 + 2 3 + 3 3  + ... n 3  = ( 1 / 4 ) * n 2 * ( n + 1 ) 2

Ist das so?

Hier ist die komplette Lösung:

Induktionsanfang: Für n=1 n=1 ist 13=12224, 1^{3}=\frac{1^{2} \cdot 2^{2}}{4}, also stimmt die Summenformel für n=1 n=1 .

Induktionsvoraussetzung: Für ein nN n \in \mathbb{N} gelte die Summenformel
13+23++n3=n2(n+1)24 1^{3}+2^{3}+\ldots+n^{3}=\frac{n^{2} \cdot(n+1)^{2}}{4}

Induktionsschluss: Zu zeigen ist, dass die Summenformel auch für n+1 n+1 gilt, sofern sie für n n gilt. Auf der linken Seite steht dann nicht mehr die Summe der dritten Potenzen der ersten n n natürlichen Zahlen, sondern die Summe der dritten Potenzen der ersten n+1 n+1 natürlichen Zahlen. Auf der rechten Seite steht
(n+1)2((n+1)+1)24=(n+1)2(n+2)24 \dfrac{(n+1)^{2} \cdot((n+1)+1)^{2}}{4} = \dfrac{(n+1)^{2} \cdot(n+2)^{2}}{4} \cdot

Zu zeigen ist also:
13+23++n3+(n+1)3=(n+1)2(n+2)24 1^{3}+2^{3}+\ldots+n^{3}+(n+1)^{3}=\frac{(n+1)^{2} \cdot(n+2)^{2}}{4}

Hier wird schlicht die Induktionsvoraussetzung verwendet.

Ich verstehe aber nicht wie er auf den Ausdruck 1/4n2*(n+1)2kommt.

Hier wird schlicht die Induktionsvoraussetzung verwendet.

So ist es.

Es ist das Grundprinzip der VI, dass man zunächst zeigt, dass eine Aussage A ( m ) für ein bestimmtes m gilt (Induktionsanfang).

Dann nimmt man an, dass die Aussage für irgendein n ≥ m gilt (Induktionsvoraussetzung) und zeigt unter Verwendung dieser Annahme, dass dann auch A ( n + 1 ) gilt (Induktionsschluss).

Ist das gelungen, dann ist gezeigt, dass A ( m ) gilt und damit auch A ( m + 1 ) und damit auch A ( m + 2 ) usw.

Wichtig ist, dass im Induktionsschluss die Induktionsvoraussetzung verwendet wird - und genau das hat der Autor der oben gezeigten Lösung getan.

Ich verstehe aber nicht wie er auf den Ausdruck 1/4n2*(n+1)2kommt.

Wie er auf diesen Ausdruck kommt, ist völlig gleichgültig. Irgendwie ist man zu der Vermutung gekommen, dass die Summe der dritten Potenzen der ersten n natürlichen Zahlen gleich diesem Ausdruck ist, dass also gilt:

1 3 + 2 3 + 3 3  + ... n 3  = ( 1 / 4 ) * n 2 * ( n + 1 ) 2

Und diese Vermutung soll nun durch VI bewiesen werden.

Also zeigt man zunächst, dass diese Vermutung für n = 1 gilt.

Dann nimmt man an, dass sie für ein festes n ≥ 1 gilt und zeigt nun unter Verwendung dieser Annahme, dass sie dann auch für n + 1 gilt, dass dann also auch gilt:

1 3 + 2 3 + 3 3  + ... n 3 + ( n + 1) 3 = ( 1 / 4 ) * ( n + 1 ) 2 * ( n + 2 ) 2

Die Annahme wird verwendet, indem in dieser Gleichung der Term

1 3 + 2 3 + 3 3  + ... n 3 durch ( 1 / 4 ) * n 2 * ( n + 1 ) 2

ersetzt wird, denn laut Induktionsvoraussetzung sind diese beiden Ausdrücke gleich. Die Gleichung lautet dann also:

( 1 / 4 ) * n 2 * ( n + 1 ) 2 + ( n + 1 ) 3 =  ( 1 / 4 ) * ( n + 1 ) 2 * ( n + 2 ) 2

und nun wird im weiteren Verlauf nachgewiesen, dass diese Gleichung eine wahre Aussage ist. Ist das gelungen, dann ist gezeigt, dass die ursprüngliche Behauptung:

1 3 + 2 3 + 3 3  + ... n 3  = ( 1 / 4 ) * n 2 * ( n + 1 ) 2

tatsächlich für alle n ≥ 1 gilt.

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Ich verstehe nicht wie er auf den Ausdruck 1/4n2*(n+1)2kommt. Oder kann ich das auch irgendwie anders auflösen?

Hallo Fenguli 

(13 + 23 + … + n3) = 1/4n2*(n+1)ist bestimmt die Induktionsvoraussetzung. Die kann/muss man benutzen im Induktionsschritt.

Avatar von 162 k 🚀

Betrachte vielleicht den Beweis hier: http://www.arndt-bruenner.de/mathe/Allgemein/summenformel3.htm

Das ist dasselbe.

Die Formel selbst ist mit Induktion schnell bewiesen:

Induktionsanfang für n=1:
K(1) = 1²·2²/4 = 1    o.k.

Induktionsschritt:
K(n+1) = (n+1)²(n+2)²/4
= (n+1)²(n²+4n+4)/4
= n²(n+1)²/4 + (n+1)²(n+1)
= n²(n+1)²/4 + (n+1)³
= K(n) + (n+1)³

Aus dem Vergleich dieser Summenformel mit der Formel für die Summe der natürlichen Zahlen bis n ergibt sich eine überraschende Erkenntnis:
Die Summe der Kubikzahlen 1 + 2³ + 3³ + ... + n³ ist das Quadrat der Summe der natürlichen Zahlen bis n.

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