Um die logischen Zusammenhänge in deiner Frage etwas aufzuräumen. Ich hoffe, dass ich nudger nichts vorweg nehme damit.
1. Eine holomorphe Funktion f : D⟶C besitzt genau dann eine Stammfunktion, wenn ∮γf(z)dz=0 für alle geschlossenen Pfade γ⇝D.
2. Ist D einfach zusammenhängend, dann gilt der Cauchysche Integralsatz, das bedeutet eine ganze Funktion (holomorph auf C) besitzt immer eine Stammfunktion.
3. Definiere dir jetzt die Funktion g : C⟶C,g(z)=k≥0∑(2k+1)!(−1)kz2k. Die Funktion g ist erst einmal auf ganz C definiert, da ihr Konvergenzradius unendlich ist.
4. Dass f(z)=g(z) für alle z∈C gilt, ist klar. Und dass f auf C∗ holomorph ist, da echter Quotient zweier holomorpher Funktionen, auch.
5. Wenn du jetzt den Ursprung betrachtest, siehst du aber auch ein: Unser f ist in einer Umgebung von 0 identisch zu einer Potenzreihe mit Entwicklungspunkt um 0, also ist f analytisch in 0.
6. Was sagt dir die Vorlesung zur Beziehung zwischen analytisch und holomorph?
7. Du schlussfolgerst, dass f eine ganze Funktion ist, und bist fertig.
Das alles ohne zwei Seiten lang mit trigonometrischen Funktionen zu hantieren. Das ist der gesamte Sinn hinter komplexer Analysis. Ja, du kannst jedes z in Realteil und Imaginärteil zerlegen, und dann rechnen als hättest du einfach zweidimensionale reelle Funktionen, die eine Differentialgleichung erfüllen. Aber das WILLST du nicht und MUSST du auch nicht.